Trüb schaute es aus und der Wetterbericht versprach erst für den Nachmittag Besserung. Also nahmen wir uns das zweite Museum an diesem Tag vor – das American Museum of Natural History.
Wir sind nicht ganz so früh aus den Betten gekommen. Das ersparte uns wohl die Rush Hour in der Subway. Mit der hatten wir dann aber noch Spaß. In allen Reiseführern steht, man sollte genau hinhören, wohin eine Linie fährt, sonst sitzt man in der falschen Linie. Ja klar!, das macht man doch immer und so bewährten Reise-Profis wie uns kann man nichts vormachen. Dachten wir uns so, bis ich irgendwann das Gefühl hatte, dass irgendwas nicht stimmt. Wir fuhren, fuhren und fuhren – ab irgendwann stimmten die kommenden Stationen so gar nicht mehr mit unserem Plan überein. Richtige Richtung, falscher Zug. Es war ein Express-Zug und dieser hat unsere Station einfach mal übersprungen.
Wir kamen aber trotzdem wohlbehalten am Museum an, wie viele hunderte andere Interessierte auch. Oder sollte ich sagen Tausende? Schulklassen ohne Ende. Der Bonus unseres New York-Passes war hier nicht, dass man irgendwie eine Express-Schlange hatte. Wir standen ganz regulär und eine ganze Weile. Um dann als erstes ausgestopfte Tiere zu sehen. Das war gut gemacht, aber echte Exemplare ziehe ich dem Gezeigten definitiv vor.
Wir machten dann einen Streifzug durch die Welt der Mineralien – wirklich schick und empfehlenswert. Teilweise konnte man die Sachen auch anfassen, dann macht es ja noch viel mehr Spaß. Da das Ganze auf Video gebannt wurde, kann ich leider nicht mit Bildern dienen.
Nach einem Snack machten wir uns auf, die Dinosaurier-Skelette zu betrachten. Es klingt vielleicht etwas despektierlich, aber das Ganze ist groß und gibt einem einen Eindruck. Aber wir waren durch die Hallen recht schnell durch. Vielleicht weil man auch wenig gedrängelt wird. Zu viele Menschen, von denen alle die Dinos sehen wollen. In der Ausstellung über die Vögel oder die alten indianischen Völker herrschte dagegen eine wohltuende Ruhe und schicke Exponate.
Als wir das Museum verlieren, schien die Sonne und es war das schönste Sommerwetter. Wir gingen hinüber zum Central Park und spazierten durch den Park, sahen den Schildkröten beim sonnenbaden zu (irgendwie langweilig) und wie Spatzen ihr Sandbad genossen (putzig), aßen Eis und staunten über die Silhouette, die sich hinter dem Park abzeichnete: Richtung Westen die klassischen Wolkenkratzer oder vielleicht auch nur Hochhäuser, Richtung Süden das moderne Manhattan.
Irgendwo in der Fern hörte man einen Dudelsack-Spieler. Zu finden war er nicht.
Vor dem Park dann eine Gruppe Akrobaten und Breakdancer, die gar wunderliche Sachen mit ihrem Körper veranstalteten und Stunts vollführten, wo man immer nur Gelingen wünschen kann. Da sind keine Matten, kein Gras sondern nur Stein. Das harte Leben halt.
Bei Sonnenschein stiegen wir in die Subway, keine zwanzig Minuten stiegen wir in Brooklyn aus und es schüttet wie aus Eimern. So schnell kann das gehen. Das war der Tag und das war es auch mit dem schlechten Wetter. Von nun an, wurde es nur besser.