Am Dienstag wurde unser Haus gehacked. Ein Port war nicht komplett geschlossen und bei allem linksliberalen Verständnis für die schwere Kindheit solcher Täter und die schwierigen sozialen Verhältnisse, unter denen der Eindringling zu leiden hat, will ich ihn trotzdem nicht vor Verdammung und Beschimpfung schützen, und ihn im Folgenden trotzdem nur noch „der Parasit“ nennen.
Nach dem Eindringen bediente er sich an einer Reihe von Bargeld-Ressourcen, sowohl in- wie auch ausländischer Währung. Der Schaden hält sich trotzdem in Grenzen, da er nichts böswillig zerstört hat und seine Hände von jeglichem technischen Gerät ließ. Dafür sind wir schon irgendwie dankbar. Nach dem Motto „Glück im Unglück“.
Dank eines technischen Geräts, dass wir vor zwei Jahren eingeführt haben, wird nun das Wohnzimmer ständig überwacht. So überwachen wir natürlich uns selbst, aber so haben wir auch immer einen Blick darauf, was die Katzen so treiben. Sehr beruhigend, wenn man im Urlaub unterwegs ist, und sehen kann, dass noch alles steht.
Als Susann mich am Dienstag Abend anrief und sagte, dass unser Haus penetriert worden wäre, schaute ich remote auf der SD-Kamera nach, ob der Täter sich irgendwie verewigt hätte. Da Einladungen von mir ja nur noch mit Datenschutzbestimmungen verschickt werden, die eine Einwilligung in Aufnahme und Veröffentlichung von Bildmaterial beinhalten, und ich davon ausgehen kann und muss, dass der Parasit sich vorher ausreichend informiert hat, wird er nichts gegen die Veröffentlichung des Bild-Materials haben. Die Bilder liegen auch der Polizei vor, aber ich vermute mal, dass wir in drei Monaten über die Einstellung des Verfahrens informiert werden.
Ich halte bei Vergewaltigungen nichts von der Idee, dass das Opfer daran Schuld seien, weil es den Täter „aufgereizt“ hätte. So sieht es auch bei Einbrüchen aus. Nichts an einem Haus oder an einer Wohnung ist als Einladung für Fremde zu verstehen, einzubrechen und sich zu bedienen.
Nichtsdestotrotz werden wir – gerade bei unserer Lage – weiter aufrüsten. Eine Alarmanlage ist, wie schon geschrieben, vor einiger Zeit schon in meinen Fokus geraten und ein Projekt wird von mir unter Kickstarter unterstützt. Wenn es erfolgreich ist, wird sich die Frage stellen, wie weit wir es ausbauen werden. Auch wird sicher noch einmal zur Disposition stehen, Kameras im Außenbereich anzubringen. Obwohl ich da ein wenig skeptisch bin, ob es eine abschreckende Wirkung hat. Schließlich sah der Dieb auch diese Kamera – sie ist ja nicht wirklich versteckt – und hat sich davon nicht abbringen lassen oder ist irgendwie in Panik davon gerannt.
Eher wird wohl nach „alter Schule“ an den Fenstern und Türen etwas gemacht werden, so dass in Zukunft das Eindringen weiter erschwert wird.
Bei Alledem darf man eines nicht Vergessen: Der eigentlich Schaden beruht bei uns nicht auf dem Materiellen. Es gab nichts, was ihn reich machen würde und dem Parasit ein sorgenfreies Auskommen über die nächsten Wochen oder gar Monate gewährt. Der Schaden beruht darin, dass insbesondere die beste Ehefrau der Welt, sich nicht mehr sicher im Haus fühlt, ungern das Haus verlässt und wenn es dringend geboten ist, dies mit einem schlechten Gefühl tut. Das ist das, was einem Einbruch wirklich weh tut.
Aber ich vermute mal, dass das dem Arschloch egal ist.