Auf’m Dorf ticken die Uhren langsamer. Die Telekom hat nicht das große Interesse, hier schnellere Leitungen zu verlegen. So habe ich schon heimlich eine Urkunde ausgedruckt, auf der steht: »Herzlichen Glückwunsch zum zwanzgisten Jahrestag Ihres DSL-1000-Anschlusses, Herr Hahn. Ihre Telekom.“ Aber heute flatterte eine Einladung zu einer Dorfveranstaltung zum Ausbau des Glasfasernetzes im Dorf hier ins Haus. Betreiber wird nicht die Telekom sein, das ist schon mal klar. Die SWN hat Mühbrook ins Blickfeld genommen.
Ich konnte ja gar nicht so schnell die Seiten von SWN, die Stadtwerke in Neumünster, aufrufen. Soooo schnell laden die Seiten ja auch nicht. Erst stieg die Begeisterung noch, dann flachte sie aber etwas ab. Nicht der Preis ist es, der mich schreckte. Für eine 25-MBit-Leitung werden etwa 60 Euro kalkuliert, damit könnte ich noch leben, denn schließlich ist Kabelfernsehen, Telefonflatrate und Internet-Flat mit dabei. Ich würde sogar mit der verrückten Idee einer 100-MBit-Leitung liebäugeln, dann könnte ich meinen Webserver ins Haus holen. Ein wenig lässt sich dann noch sparen, denn wir sind auch Stromkunden, da gibt es noch einen kleinen Rabatt. Nein, das ist alles toll und ich bin schon ganz entrückt…
Allerdings müssen sich, so sehe das für ein anderes Gebiet, 40% der Haushalte für einen Anschluss entscheiden, bevor man den Ausbau angeht. In dem Testgerät haben fünf Tage vor Ende gerade mal 26% unterschrieben. Das gibt mir schon zu denken. Ob das wohl in Mühbrook funktionieren würde?
Oh Gott, was für Perspektiven! Ich könnte die Sat-Schüssel abbauen und lästige Kabel im und ums Haus ersatzlos streichen. Die haben fast 200 unverschlüsselte Kabelprogramme im Programm – das gucken wir im Lebtag nicht, wo wir ja jetzt überhaupt kein »direktes« Fernsehen schauen. Bevor ich hier anfange zu hyperventilieren, schließe ich mal den Beitrag.