Wenn man im Ausland unterwegs ist, dann fallen einem die Ansagen in Zügen besonders auf. In den französischen Zügen der IC-Qualität wird sich keine Mühe gemacht, Durchsagen in englischer Sprache vorzunehmen. Alles wie zu Hause. Hilfreich wäre es schon, denn Ansagen in der Heimatsprache der Franzosen in gefühlt einem Wort, sind selten hilfreich. Aber ich konnte mich ja trösten, in dem ich mir sagte, in Deutschland ist es nicht anders.
Bis ich in diesen Regionalexpress in Richtung Padborg stieg und der Dinge harrte, die da kommen könnten. Hinter Dammtor wurden wir freundlich begrüßt. Die Information, welches die höchste Erhebung auf der Strecke Richtung Dänemark wäre, machte mich schon stutzig. Das würde man schon in ICEs nicht erwarten (hier war der Gedichte vortragende Zugchef mein Höhepunkt).
Dann kam die Durchsage in Englisch. Hui, dachte ich, das ist ja mal ein Ding. Ob er wohl auch die geographischen Gegebenheiten beschreibt? Nein, das sparte sich der Regionalzug-Chef. Dafür setzte er kurz darauf an, und begrüßte uns Gäste auch noch auf Französisch. Gebannt starrte ich auf den Lautsprecher, glaubte meinen Ohren nicht zu trauen. Nein, offizielle Firmenpolitik der Deutschen Bahn ist das nicht. Aber wenn man schon in drei Sprachen die Gäste begrüßt, ist es wohl kein Problem, noch einen Draufzusetzen … richtig, der Zugchef hatte auch einen Zettel für Dänisch dabei. Leider hatte ich keine Fahrgäste in meinem Abteil, die das honorieren hätten können. Die deutschen Reisegefährten waren, das kann ich ohne zu lügen sagen, genauso überrascht wie ich.
Er endete mit seiner Durchsage (die Ansagen der einzelnen Bahnhöfe waren danach nur noch deutschsprachig) und die »Kaffeetante«, wie sie sich nennt, pries per Lautsprecher ihre Angebote an (»Ein Sekt und ein Brötchen heute nur 4,99 Euro.« – ein nachgestelltes Beispiel), konnte aber keinen Blumentopf gegen die multilinguale Show, die vorher abgelaufen war, gewinnen.