So langsam muss man ja in die Hufe kommen, nicht wahr? Also wurden in der letzten Woche ein paar Angelegenheiten erledigt, die nicht mehr auf sich warten ließen. Da war beispielsweise der Flug innerhalb der USA. Der Termin rückte immer näher, und ein weiteres Warten hätte den Flug sicher nicht verbilligt. Dass sich dies zu einem kleinen Abenteuer entwickeln sollte, hätte ich indes nicht gedacht.
Meine erste Wahl war American. Warum? Ich könnte es nicht glauben. Das ist doch die Fluggesellschaft mit dem warmen Blauton in der Aufmachung, oder? Aber egal, schließlich hat auch Delta blau in seiner Aufmachung, wenn mich nicht alles täuscht. So war es der Blauton wohl nicht, sondern der Name, der mir zuerst einfiel. Schön für die Fluggesellschaft, aber es hat ihr letztlich nicht geholfen. Der Flug, der uns angeboten wurde, als wir die Webseite besuchten, tönte sehr gut: Abflug gegen neun Uhr morgens, ein aktzeptabler Preis um die 80 Dollar – besser konnte es gar nicht gehen. Schlecht war natürlich, und das verhinderte letztlich unsere Geschäftsanbahnung, dass der Bestellprozess mit einem Fehler abgeschlossen wurde. Keine Chance, den Flug zu buchen.
Da ich nicht vorhatte zu warten, ging es nur nächsten Fluggesellschaft. Was fiel mir ein? Richtig, Delta. Als alfa-Mann hat man nichts gegen Delta, sondern höchstens gegen beta (haha, ein Insiderwitz…). Sei’s drum, auch mit Delta sollte ich nicht warm werden. Aus einem mir völlig unerfindlichen Grund wurde zwar der One-Way-Flight mit etwa 80 Dollar taxiert, ging es dann auf der nächsten Seite weiter, waren nur noch Return-Flüge zu sehen, die mit 200 Dollar angegeben wurden. Das war natürlich nichts.
So ging es weiter zur nächsten Fluggesellschaft. Da musste ich schon richtig überlegen, denn was die Brands der verschiedenen amerikanischen Fluggesellschaften anging, war ich nicht so ganz auf dem Laufenden. Aber bevor ich zu Google greifen musste, ließ fiel mir noch United ein. Hier begann es auch sehr vielversprechend, aber das Geschäft konnte nur durch eine gewisse Flexibiltiät meinerseits abgeschlossen werden. Es gab keine Überraschungen á la Delta und auch die Benutzerführung ließ nichts zu wünschen übrig. Bis es zu es zu dem Punkt kam, an dem man seine persönlichen Daten eingeben musste. Nicht, dass wirklich Abartiges von United gefragt wurde: Ich drohte an der Frage meiner Herkunft zu scheitern. Wie das, mag man sich fragen? Ganz einfach: In dem Auswahlmenü war neben den USA und diversen lateinamerikanischen Ländern als einziges europäisches Land England verzeichnet. Reichlich wenig für einen Deutschen. Aber Gott sei Dank gab es eine Abkürzung deren Sinn sich mir nicht erschloss aber das Wort »European« vorkam, welches ich dann auswählen konnte, ohne ein allzu schlechtes Gewissen zu haben. Über den Erfolg beziehungsweise Misserfolg kann ich dann am 28. Mai berichten. Das hängt jetzt von der Flexibilität von United ab. Ich vermute aber einmal, diese Angabe interessiert keinen Menschen.
Gegen die Auswahl des Mietwagens war aber die Auswahl des Fluges überhaupt nichts. Wir hatten schon das letzte Mal die Erfahrung gemacht, dass es sinnvoll ist, sich an ein Reisebüro zu wenden. Bei den Flügen ist es nicht so attraktiv, weil die Pauschalen, die von den Reisebüros bei Linienflügen genommen werden, nicht so prickelnd sind. Bei Mietwagen sieht es ein wenig anders aus. Geht man zum Wagenvermieter ins Büro, bekommt man wohl die allerschlechtesten Preise, die man sich denken kann. Geht man auf dessen Internetseite, sieht es nicht viel besser aus. Gerade dann, wenn man – wie wir – auf die dumme Idee gekommen ist von Punkt A nach Punkt B zu fahren und den Wagen auch an Punkt B abzugeben und nicht an Punkt A. Da wird es bei einer Direktbuchung richtig teuer. Hinzu kommt noch, dass man Extras wie beispielsweise einen zweiten Fahrer extra bezahlen muss. Sind zwar nur fünf bis zehn Dollar pro Tag (abhängig vom Bundesstaat), aber das ergibt auch ein ordentliches Sümmchen zum Ende der Fahrt. Über deutsche Internet-Reisebüros ist es auch nicht viel besser, und selbst die Reisebüro-Internetauftritte machen keine richtige Freude. Dagegen sind die Angebot aus den Reisekatalogen richtig Gold. Man denkt es nicht, aber manchmal lohnt sich der Besuch in einem Reisebüro. So haben wir zumindest die Mietwagen mittlerweile in der Tasche (natürlich nur im übertragenen Sinne), und in dem sind zum einen die Preise nicht so happig und der zweite Fahrer ist schon mit im Preis inbegriffen. Nun ist nur noch die spannende Frage, was es denn für Wagen werden.
Nun sollte natürlich auch das Hotel gebucht werden. Da ist das Motto »Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen«. Eine große Hilfe war dabei Google. Sich einfach das Ziel betrachten, den Umkreis inspizieren und dann entscheiden, welche Gegend es sein soll. Dass es Boston City nicht werden würde, wussten wir schon nach einem kurzen Blick auf die Preise, die uns entgegen prangten. Wir haben aber in der Nähe von Boston ein nettes Suite-Hotel gefunden, dass mit einer anständigen Ausstattung und einem noch anständigeren Preis aufwarten kann. Ein ganz so glückliches Händchen haben wir in Toronto nicht gehabt: Ich hege die Vermutung, dass wir in der Einflugschneise des Flughafens von Toronto liegen. Vielleicht schauen wir nächstes Wochenende noch einmal, und stornieren das Hotel, dass wir jetzt gebucht haben. Das sollte zwei Monate vor Ankunft wohl noch möglich sein. Ein besseres Händchen hatten wir dank einer Empfehlung in North Carolina gehabt.
Ein Letztes von den Reisevorbereitungen: Vorgestern war ich am Flughafen in Berlin und hatte noch ein wenig Zeit, bevor mein Flieger in Richtung Frankfurt ging. Da dachte ich mir, dass es keine schlechte Idee sei, am Lufthansa-Schalter zu fragen, ob es denn auch so etwas wie ein Online-Checkin geben würde, womit man am Vorabend seine Sitzplätze reservieren könne. Darauf habe ich keine Antwort bekommen, aber die freundliche Mitarbeiterin hat mir zumindest die beiden Sitzplätze jeweils für den Hin- und für den Rückflug reservieren können. So sitzen wir diesesmal nicht in der Mitte und können nichts gucken. Denn das ist wirklich ziemlich scheußlich, vergleichbar mit »Blinde-Kuh«-Spielen.