Mittlerweile ist George schon elf Tage in unserer Obhut. Für ihn muss es eine Reise nach Brobdingnag sein, an welche er sich nur sehr schwer gewöhnen kann. Die meiste Zeit hockt George unterm Aquarium, in die hinterste Ecke gedrückt. Geduckt verlässt er das Etablissement nur, wenn er dringend seine Geschäfte erledigen muss. Sonst ist er nachtaktiv.
Die menschliche Hand scheint auch so eine Sache zu sein. Man kann sie anfauchen und auch mal danach hauen. Genauso gut füttert sie einen und ist auch für ausgesprochene Schmuseeinheiten gut. Im Grunde weiß das Gegenüber aber nie, woran er gerade ist. Bekommt man eine gelangt oder lässt er sich fallen?
Es gibt aber auch Fortschritte zu vermelden: Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass nicht die anderen Katzen George das Leben schwer machen, sondern dass George auch ihnen gegenüber seine Gefühle unerschrocken zum Ausdruck bringt. Worauf hin natürlich Theater beginnt, das der alte Kater solche rabiaten Äußerungen nicht gewohnt ist und die Katze sie nicht toleriert. Da sich das meist nachts abspielt, tangiert es uns natürlich auch, denn das Knurren und Mauzen von George ist von beachtlicher Lautstärke.
Zum anderen hat George einen ausgeprägten Hang zum Fressen. Mit Leckereien bekommt man ihn aus seiner Höhle – kurz nur, aber besser als gar nichts. Seine liebe für Katzen-Fast Food ist dabei schon beängstigend. Gut ist, dass er es nicht kommentarlos bekommt. Er muss sich dafür uns oder den anderen beiden Katzen bei Licht nähern.
Vor meinem Abflug werde ich ihn nicht durch die Gegend tapsen sehen, aber vielleicht wenn ich wiederkomme…