Nun bin ich kein Fan davon, fremde Fest zu importieren. So habe ich keine Kürbisse aufgestellt. Allerdings kam es mir ein wenig albern vor, dass wir die Einzigen im Dorf waren, die auf die Aufforderung »Saures oder Süßes«, die sicher der Unterstützung der örtlichen Zahnärzte dient, immer nur Obst und Halbbitter-Schokolade herausrücken zu müssen. Da unsere Vorräte an nicht gegessenen Buttertrüffel-Merci-Riegeln auch zur Neige gegangen war, habe ich mich mit Bonbons eingedeckt, um den Kindern das Zahnarzt-Bonusheft lohnend zu machen.
Die Tüten waren noch nicht geöffnet, da klingelte es auch schon. Ich tröstete, riss die Tüten auf und kam mit einer saftigen Hand unterschiedlichsten Süßkrams vor die Tür und bedankte mich, dass sie bei uns geklingelt hatten. Danach kehrte erst einmal Ruhe ein. Wir mussten erst am Abendbrottisch sitzen, als es wieder klingelte. Die Klingelnden fielen nicht gleich in Ungnade, denn wir waren mit dem Essen gerade fertig geworden. Also in die Küche gerannt und eine volle Hand bester Süßwaren gegriffen. Vor der Tür stand unsere Nachbarin, die lachte und meinte, sie hätte gar nichts gehabt, aber mit Bonbons auch nichts anfangen könne. Ob wir nicht einen Stadtplan von Hannover hätten.
Danach war Ruhe. Kein Klingeln mehr.
Liebe Kinder aus Borgdorf, wir verlängern das Halloween-Fest bis morgen. Denn wir kommen gegen die Bonbon-Vorräte nicht an. Ihr könnt also noch vorbeikommen, denn sonst gibt es im nächsten Jahr nur alte Bonbons. Die wollt ihr ja wohl auch nicht haben, oder?