Eigentlich war heute schönes Wetter. Strahlender Sonnenschein sowohl in Berlin wie auch in Borgdorf. Warum die Katze dann vom Bauch bis zur Schwanzspitze nass nach Hause kam, ist eigentlich nur mit einer faustdicken Überraschung – für die Katze – zu erklären.
Ich saß in der Badewanne, machte mich also absichtlich nass, und war dabei, eine Erzählung über Charly Parker zu lesen. Mal ein wenig Kultur. Ich will sogar soviel Preis geben, dass ich dies laut tat, weil ich vom Satzbau sehr angetan war. Allerdings kam ich nicht weit, denn ich hörte Katzengejammer vor der Tür. Verschärftes Katzengejammer. Also begab ich mich aus der Badewanne in saubere Klamotten und suchte den Grund für diesen Terror gegen mein Wohlbefinden. Ich fand ihn, in Form einer hineinstürmenden Katze, die mich freudestrahlend anmiaute. Ein Strich übers Fell und ich war fast genauso nass wie vorher in der Badewanne. Durch Herumstöbern hat sie das wohl nicht geschafft. Meine Vermutung, sie kann übrigens immer noch nicht sprechen und sich deshalb auch selber nicht dazu äußern, war sie wohl unten am See und ist mal hineingefallen. Das muss eine ziemlich unangenehme Erfahrung gewesen sein. Denn sie hatte danach keine Lust mehr, die Wohnung zu verlassen. Da es unser Dreibeiner war, würde ich mal sagen, hat sie ordentlich Glück gehabt, dass sie überhaupt wieder herausgekommen ist. Ich will jal schwer hoffen, dass sie nicht häufiger solchen Unsinn anstellt.
(Später stöberte sie durch mein Arbeitszimmer, kroch dabei in die letzten Ecken und betätigte sich als Staubfänger. Da sie sich dann natürlich auch gerne auf mir platzierte, sah ich im Anschluss aus wie ein Staubwedel – da hätte ich mir die Badewanne auch sparen können.)