Mein bester Freund, mit dem ich schon betrunken unter Brücken gelegen habe (zu so einer Gelegenheit haben wir auch noch kindisch auf einem Kinderspielplatz mitten in der Nacht herumgetobt), hat(te) die Angewohnheit (halben) Freunden CDs zu schenken, die er in seiner Sammlung als überflüssig empfand. Eine gute Idee: Denn so ist er die komische CD von Tatjana Seifert (vielleicht auch mit 2 f) losgeworden, die er beim Vorspielen total toll fand, die bei mir nicht einen Hauch der Begeisterung her sein muss. Woher ich das mit den CDs weiß?
Ich befand mich wohl auch mal im Status eines halben Freundes und in diesem habe ich eine CD geschenkt bekommen, die er selber nicht geschenkt haben wollte. Ich war damals überhaupt nicht für Geschenke, heute gehört es irgendwie zum guten Ton und man gibt sich mehr Mühe. Da gibt es Musik (selten), Wein (oft) und andere Genussmittel (erschreckend häufig). Aber es macht Spaß! Man sollte sich über Freunde freuen, die Spaß an einer Wurst aus der Auvergne haben. Wie ich darauf komme?
Ich hörte gerade ein Stück von Depeche Mode, symphonisch aufgenommen. Hätte ich nicht haben müssen. Es gibt andere Scheußlichkeiten, diese ist dagegen noch erträglich. Mein absoluter Favorit für den heutigen Tag ist, wieder einmal, Damien Rice und sein »Eskimo«-Song. Handelt wohl von Drogen, wenn man der Kette folgen darf. Drogen ist ein gutes Thema, wo ich schon einige Gläser Wein heute intus habe. Insofern darf das auch als Versuch dafür gelten, inwiefern man zu fortgeschrittener Stunde und mit einem gewissen Promille-Grad noch Vernünftiges einigermaßen fehlerfrei zu Computer bringen kann. (Wie das bei angeheiterten Personen so ist: Sie finden alles toll, warum sollte mir das anders gehen?)
Nachdem ich schon zwei Fragen gestellt haben, natürlich noch die Dritte: Was hat es mit dem »Duuuu!« auf sich? Die Erklärung ist relativ schlicht. Ich halte mich bei Alkohol normalerweise zurück, das Alter hat mich dazu gebracht. So auch meine Frau. Allerdings braucht sie weniger Alkohol, um in einen Level zu kommen, der sich der Glückseligkeit nähert und sie dann leicht beschwipst ist. Dann beginnen ihre Sätze mit: »Duuuu!« Worauf die Frage folgt, ob dieses oder jenes schlimm wäre oder einfach die Feststellung, dass sie mich liebt. Würde diese Feststellung nur in diesem Zustand erfolgen, sollte ich mir sorgen. Gott sein Dank ist dem nicht so. Sie teilt es mir auch in völlig nüchternem Zustand mit. Das ist auch absolut gut so. Denn es beruht auf Gegenseitigkeit.
[Kleines Update: Bis auf einem falschem »t« ist an dem Text eigentlich nicht so viel auszusetzen. Ziemlich authentisch, deshalb lasse ich ihn mal stehen. Mir ging’s heute morgen nicht so gut.]