Jedes Bild hat seine Geschichte, seine Story. Aber was sollte die Geschichte bei diesem Bild sein? Ehrlich gesagt, habe ich immer noch keine Ahnung. Es ist ein ganz typischer Pariser Platz und vielleicht ist das die Gelegenheit zur Einleitung: Wir waren im Juni vor Olympia in Paris gewesen.

Oh ja, so ein Bild muss man wirklich nicht aufnehmen! Vorne ein etwas abgerücktes Haus mit einem leerstehenden Laden, dahinter die fantasielose Fassade eines Neubaus. Könnte abgetan werden als Pariser Architektur abseits der Touristenblicke. Kurz nachgedacht … nee, das hat was mit Maigret zu tun.

Wie könnte es anders sein?

Das ist für die beste Schwiegermama der Welt. Die sammelt Enten. Allerdings nur als Figuren. Also sind diese ein wenig deplatziert hier. Hmm. Also ist das nur ein Teich mit kleinen, niedlichen Enten und dieser Teich stand am Anfang einer großartigen Entdeckung, die wir gemacht haben.

Für uns … denke, dass viele Pariser das schon gewusst haben.

… und Reiseführer vermutlich auch. Nur wir nicht.

Vor uns öffnete sich ein Park, ziemlich hoch gelegen. Erster Gedanke: Sieht ja aus wie die Pariser High Line, also ein hübscher Abklatsch. Die Wahrheit sieht ein wenig anders aus: Die Pariser hatten die Idee zuerst. Und haben das gleich zweimal in der Stadt gemacht. Wir hatten die im 12. Arrondissement entdeckt, die dort schon seit den 1990er-Jahren existiert. Einfach mal nach Promenade plantée im Internet suchen.

Nicht sehr breit, aber ziemlich lang. Zauberhaft im Frühling.

Das geniale an der Promenade plantée ist, dass auch Architektur mit eingebunden ist. Ich bin von diesem Anblick immer noch ganz hin und weg.

Ganz und gar erstaunlich, wie ruhig Paris oben in diesem Park war.

Ein weiterer Blick von der Promenade plantée auf einen Pariser Boulevard. Naja, das ist jetzt Quatsch. Nur weil die Straße vierspurig ist und einen breiten Bürgersteig mit großen Bäumen hat, ist es ja noch lange kein Boulevard.

Stop, halt! Doch es ist ein Boulevard und zwar der Boulevard Diderot. So kann ich den auch von unserer Bucket List streichen.

Zwischen den Hochhäusern und der Seine ist ein Ziegelsteingebäude zu sehen. Sieht nicht spektakulär, aber ist oft Teil von medialem spektakulären – es ist die Gerichtsmedizin von Paris.

Und der Kollege von nebenan, hat da immer seine Leichen besucht, nachdem Dr. Paul sie untersucht hatte.

Kann keiner verlangen, dass ich das völlig unerwähnt lasse.

Das Wort unzählig sollte man vorsichtig verwenden. Also wenn ich schreibe: »Ich war schon unzählige Male in Paris.«, dann ist das natürlich im Vergleich zu einem Pariser oder Pendler aus dem Umland eine maßlose Übertreibung.

Andererseits für einen deutschen Durchschnittstouristen sieht die Bewertung schon wieder anders aus. Nun ja: Ich war zuvor auf alle Fälle noch nie im Botanischen Garten. So«

Das sieht doch mal sehr prachtvoll aus und gehört zu einer Attraktion, die ich auch noch nie besucht hatte.

Ich bin kein großer Fan von Wachsfiguren-Attraktionen. Aber dieses der Besuch in diesem hier, inspiriert durch eine Bemerkung von Simenon, hat mir dann schon sehr gefallen. Besonders die Licht-Show war schon sehr bemerkenswert.

Nun gibt es aber keine Cross-Promotion mehr!

Es ist schon ein einigermaßen morbides Vergnügen einen Friedhof als Touristen-Attraktion zu besuchen. Aber in Paris gehört das zum guten Ton. Schließlich haben die ja noch ihre Katakomben mit den Skeletten – das ist dann wohl das Event, was wirklich morbide ist. Wir wollten dagegen nur auf den Père Lachaise, einer der bekanntesten Friedhöfe der Stadt mit zahllosen Prominenten. Tja, bei unserem ersten Versuch war er geschlossen. So was gibt es auch! Friedhöfe, die wegen Gedenkfeiern geschlossen werden. Deshalb nur die Mauer …

Es klappte am darauffolgenden Tag. Und es gab sehr gepflegte, originelle Grabsteine … die neben Gräbern lagen, die sehr ungepflegt waren, weil vermutlich die Verwandten der 1878 Gestorbenen keine Lust mehr auf die Grabpflege hatten oder gar nicht wussten, dass die Liebsten hier begraben liegen.

Der Friedhof ist wirklich ein Schatz. Allerdings wäre es nur fair, wenn sich schon sehr betagte Leutchen überlegen würden, ob sie es ihren Lebenspartnern wirklich zumuten wollen, diesen Friedhof besuchen zu müssen, so sie dort einmal bestattet worden sind. Es geht recht bergig zu und ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass das irgendwann zu einer Last wird.

Hübsch auf jeden Fall sind auch die netten Gestaltungen an den Straßennamen, die man immer mal wieder entdecken kann. Ich kann gar nicht sagen, ob das kleine Mosaike sind oder ob das im Minecraft-Stil gezeichnet wurde.

Nicht jede Straße wurde mit diesen Kunststücken belohnt, deshalb lohnt es sich, danach Ausschau zu halten.

Im Parc Monceau waren wir früher schon. An einem schönen Frühsommertag ist es natürlich mehr als entzückend dort. Noch schöner ist allerdings ein Frühsommertag der nicht an einem Wochenende liegt. Es kann recht voll dort werden.

Ein Ausweg führt übrigens in eine prächtige Privatstraße, von der aus man dann gut in die inneren Arrondissements spazieren kann.

Ein weiterer kleiner Tipp. Steht irgendwo eine Pforte offen, einfach mal kurz reingehen und schauen. Manchmal macht man nette Entdeckungen.

Und seien wir ehrlich: Mehr als mit den Schultern zucken kann man nicht, wenn man von einem Anwohner zurückgepfiffen wird, weil der Zutritt eigentlich nicht gestattet ist.

Wir trauen uns das immer.

Macht man das irgendwo in den USA könnte es sein, dass man im Sarg zurückkehrt, deshalb sollte man diese »Mutprobe« vielleicht nicht in jedem Landstrich auf dieser Welt ausprobieren.

Was soll man dazu schon sagen? Die beste Ehefrau der Welt würde vermutlich nur sagen: »Wenn Engel reisen …«

Ich würde nur anmerken, dass wir uns wohl auf der Seine befanden.

Das ist übrigens jetzt ein Kunstwerk, dass ich »Menschen vor der Mona Lisa« nenne. Und ich könnte einen Rant starten, darüber wie blöd ich Louvre-Touristen finde.

Auch wenn ich Kloppe kriegen sollte: Der Louvre ist nicht das schönste Museum in Paris.

Nur das, wo man die meisten Menschen trifft.

Mein Lieblingskunstmuseum in Paris ist das Musée d’Orsay, ebenfalls direkt an der Seine. Es gibt auch hier Abteilung, wo es ein wenig voller sein kann. Aber im Großen und Ganzen geht es sehr zivilisiert zu.

Und die Kunst, die dort ausgestellt wird, gefällt mir auch besser.

Und einen schönen Blick über Paris durch eine Uhr gibt es auch noch dazu.

Kirchenbesuch: Eine der größten Kirchen befindet sich mitten im geschäftigen Zentrum von Paris und es ist nicht die Notre-Dame. Man sollte auch in der Nähe des Centre Pompidou einen Blick in die ‎⁨St. Eustache⁩ riskieren.

Meine Lieblingskirche in Paris ist ja eine ganz andere.

Aber das ist dann ein Thema bei »Paris 2025«. Denn Paris steht auch in diesem Jahr bei uns wieder auf dem Programm.

Dann vielleicht auch ein wenig ausführlicher.

Und es werden neben der besten Ehefrau auch die besten beiden Neffen der Welt eingeführt, die ich dann aber nummerieren müsste.