Die Eisbande wollte sich zur 10. Reise etwas gönnen. Eigentlich ja irgendwas in Amerika. Aber dann kam Mr. T und es war nicht mehr allen so geheuer. Plan B war dann Afrika – namentlich Namibia. Aber einem Eisbanden-Pärchen war es dann nichts. Zu teuer und das war nicht von der Hand zu weisen.

Die verbleibenden Pärchen saßen vor dem neuen Kingsman-Film zusammen und sinnierten, was man denn nun mache. Irgendwas anderes suchen oder vielleicht doch Afrika. Am Ende war man sich einfach, es trotzdem mit Afrika zu versuchen.

Die Suche nach einer passenden Reise fing mit dem passenden Zeitraum an. Weihnachten? Für Geschäftsfrauen, wie die beste aller Ehefrauen natürlich eine ideale Zeit. Oder doch die Herbstferien? Die hätten den Vorteil, dass sie im nächsten Jahr drei Wochen dauern und ideal wären.

Und wohin? Und wie viele?

Nun sind wir uns recht sicher: Es werden die Herbstferien und es wird Südafrika. Wir sind mindestens sechs Personen, wahrscheinlich sieben. An folgende Namen hat man sich zu gewöhnen: Iris, Rüdiger, Greta, Lennard – die netten Menschen werden auf jeden Fall die Beste aller Ehefrauen und mich begleiten. Vielleicht kommt noch Henrik mit dazu, dann hätten wir schon fast den Zustand einer Reise erreicht, wie sie in den ADAC-Heften angeboten wird, denn die medizinische Betreuung wäre während der Reise gewährleistet. Zudem werden werden wir in zwei Mietwagen durch das süd-östliche Südafrika reisen.

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Der Start wird in Johannesburg sein. Über die Drakensberge (unter anderem Bergville) geht es an den Indischen Ozean. Von dort geht über Swasiland (diesmal gewollt) in den Krüger Nationalpark. Von dort aus geht es dann, an zwei Wasserfällen (mindestens) zurück nach Johannesburg. Dieser Teil der Reise gehört noch gebucht. Aber über die Route sind wir uns schon einig.

Was uns ein wenig aus dem Ruder lief waren die Preise für die Flüge. Unmittelbar nach der Entscheidung für Afrika hatten wir die Flugpreise kontrolliert. Ein frühzeitiges Buchen der Flüge schien sehr ratsam, denn es sah so aus, als würde man für 600 Euro (einschl. Steuern) nach Johannesburg kommen. (Zum Vergleich: Für die letzten Flüge nach Afrika haben wir jeweils deutlich mehr als tausend Euro bezahlt.) Nachdem die günstigen Flüge aus dem Angebot des Reisebüros schon im Laufe der Woche verschwunden waren, bekamen wir ein leichtes Zittern.

Buchen jetzt!, schrie der innere Reisehund in uns. Heute Nachmittag war es dann soweit. Wir prüften die Varianten »Hamburg -> Johannesburg« und »Frankfurt -> Johannesburg« und jeweils wieder zurück. Letztlich stellten wir fest, dass es zwar etwas günstigere Verbindungen von Frankfurt aus gab, wir aber dorthin mit dem Zug müssten. Die Zeit käme dann noch oben drauf, es sei denn man würde einen Direktflug nehmen. So kamen wir zu einer Verbindung von Hamburg über Dubai nach Johannesburg und zurück.

Das Buchen verlief problemlos. Nein, das war jetzt gelogen. Es ging damit los, dass es offenbar immer noch Webseiten gibt, die nur mit dem Internet Explorer korrekt funktionieren. Das Zahlen mit der Kreditkarte ist auch immer noch mit Extra-Kosten verbunden. Aber das bekamen wir hin:

»16:35 Uhr von Hamburg.«
»Ja«, gab es als Echo.
»00:50 Uhr in Dubai.«
»Ja.«
»04:05 Uhr von Dubai.«
»Ja.«
»10:15 Uhr in Johannesburg.«

Auch darauf gab es ein klares und deutliches JA. Für den Rückflug die gleichen Ansagen. Wir saßen an zwei Rechnern, kilometerweit getrennt (also 30 Kilometer sind es auf alle Fälle!) und prüften die Angaben auf der Webseite, während wir gleichzeitig buchten. Dann der große Moment:

»Buchen und bezahlen!«

Ein großer Moment. Schließlich hatten wir diversen Zusatz- und Premium-Angeboten widerstanden, die von einer solchen Sinnlosigkeit waren, dass sich einem die Zehennägel nach oben bogen. Schmerzhaft.

Nach der Gratulation wünschten wir uns ein schönes Wochenende und warteten darauf, dass die Buchungsbestätigung kommt.

Es klingelte das Telefon und Freund Rüdiger war dran:

»Ich glaube, ich habe den falschen Weiterflug gebucht?«
»Du hast was?«
»In der Buchungsbestätigung steht, dass wir erst um 16 Uhr in Johannesburg ankommen. Wir haben 9 Stunden Aufenthalt in Dubai.«

Ich weiß gar nicht, ob ich ein »Aber…« noch heraus gebracht habe. Immerhin war die gute Nachricht ja, dass sie am gleichen Tag in Johannesburg ankommen würden und überhaupt. Unangenehm, aber kein Weltuntergang.

»Dann ruf doch mal die Nummer … an, da soll ja jemand sein, der Dir weiterhelfen kann.«
»Vielleicht kann man das umbuchen.«

Kurze Rede: Man kann. Etwa eine Dreiviertelstunde später erzählte mir Rüdiger, dass eine Dame von ihm 25 Euro pro Ticket haben wollte, das umgebucht werden sollte. Er handelte sie runter auf 50 Euro insgesamt. Ärgerlich genug. Aber spätestens morgen können wir darüber schon wieder lachen.

322 Tage noch.