Pah! Die Musik wird auch immer schlimmer. Unhörbar. Ich möchte gar nicht erst davon sprechen, wer im letzten Jahr wieder alles im Musiker-Himmel landete. Da möchte man gar nicht an 2016 denken. Wahrscheinlich komme ich wieder nur mit Musik aus der Vergangenheit über die Runden.
Der Januar ist fast rum und ich komme noch mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr. Spät dran, kann man schon sagen – aber dafür lässt sich objektiv sagen, das Jahr war nicht wirklich schlecht.
Vor ein paar Jahren habe ich damit angefangen, weil manchmal Stücke einfach so in der Versenkung verschwinden und anhand so einer Playlist kann ich sie hin und wieder mal vorzaubern. Es gibt keine wertende Reihenfolge in der Liste, dafür sind die Titel auch zu unterschiedlich.
Die Titel sind nicht alle 2105 erschienen. Es ist der Jahr, in dem ich den Titel für mich entdeckte. So ist zum Beispiel das Auftauchen von „Chi mai“ (steinalt), „Fortune“ (fünf Jahre alt) und „Into Dust“ (über zwanzig Jahre – hui!) in der Liste zu erklären. Oscar Peterson ist aus der Liste noch im letzten Augenblick rausgeflogen, der hätte wahrscheinlich den Schnitt komplett versaut. Aber ich hatte ja die Beschränkung auf 25 Titel.
Für mich waren Highasakite aus Norwegen eine Entdeckung, obwohl ich mit ihrem kompletten Album noch nicht anfreunden konnte, der Titel „Lover, Where Do You Live?“ hat mich überrascht. War auf einem Independent-Sampler zu finden. „Can’t Let Go“ von Caught a Ghost war ein Ohrwurm, der sich uns beim Schauen der Amazon-Serie Bosch so nach und nach einprägte. Mal schauen, ob der Titel auch im Vorspann der kommenden zweiten Staffel Verwendung findet.
Positiv überrascht haben auch die Veteranen Jean-Michel Jarre, von dem man nie weiß, ob er sich gerade mit Strich schreibt oder ohne, und Bryan Ferry.
Es gibt nicht so ganz viele Sachen auf der Playlist, die auch im Formatradio laufen könnte. Lana Del Ray gehört gewiss dazu, der Titel von Raya Yarbrough wahrscheinlich auch (obwohl er es nicht tut).
Einer der Höhepunkte des Jahres war gewiss die Veröffentlichung des neuen Albums von The White Birch. Wenn man so lange gewartet hat, schon gar nicht mehr geglaubt hat, dass noch was kommt, und dann kommt doch noch was – das ist wie Weihnachten und Geburtstag zusammen. Schön, dass es noch ein sehr gelungenes Album wurde.
Der Rest auf der Playlist ist natürlich auch superdufte. Meine Vorliebe für „einfache“ Kompositionen – man höre Ólafur Arnalds und Nils Frahm – dürfte sich nicht verbergen lassen.
War doch ein gutes Jahr, 2015.