Absolut faszinierend finde ich, wie sehr sich das Gesicht der Stadt in unser Gedächtnis eingebrannt hat. Das hat auch damit zu tun, dass unsere Apartment so markant liegt. Wenn es nun im Fernsehen irgendwelche Aufnahmen von New York gibt, bei denen die Küstenlinie von Manhattan und Brooklyn zu sehen ist – von einem Ufer zum nächsten oder einfach Bilder vom Überflug, dann sehen wir oft die Williamsburg Bridge und dahinter liegt auch halt schon unser Block. Ich finde das jedes Mal witzig. Oder halt die unterschiedlichen Ecken von New York, in denen man selbst gewesen ist.
In dem Bild oben, was ein Screenshot aus der Fernsehserie Unforgettable ist, sieht man drei sehr wichtige Brücken von New York. Über die Williamsburg Bridge liefen unsere Subway-Linien und wenn wir aus der Stadt (womit ich immer Manhattan meine) mal mit dem Taxi zurückkamen, fuhren die Taxifahrer auch immer über die Williamsburg Bridge. Über die Manhattan Bridge sind wir nur einmal gefahren, als wir mit der Subway Richtung Brooklyn unterwegs waren und dann bliebe da noch die Brooklyn Bridge und zu der „pilgerten“ wir an einem wunderschönen Sonntag Morgen – unseren einzigen Sonntag, den wir in New York verbrachten.
Wir machten uns von dort aus auf den Weg zur Südspitze von Manhattan und besichtigten die Gedenkstätte für das World Trade Center. Geschönt würde ich sagen, dass ich unbelastet gewesen bin, und mich bisher nicht gekümmert hatte, wie dieses Monument aussehen würde. Als ich dort stand – neben dem neuen One World-Gebäude, dass aber noch nicht eröffnet war, – und dieses riesige schwarze Loch sah, in das Wasser fiel, war ich von seiner Schlichtheit und gleichzeitigen Wucht völlig überrascht. Am Rand sind die Namen der Opfer eingraviert und hier und da sind Blumen zu sehen.
Keine fünf Minuten entfernt, tobte das sonntägliche Leben der Vergnügungen und wir blieben fast eine halbe Stunde bei einer Show stehen, bei der eine Gruppe von Breakdancern und eines Michael-Jackson-Doubles unter Einbeziehung des Publikums und einer Gruppe tanzender Provinzlern, zeigte, wie man seinen Körper verbiegen kann und man ohne Netz und doppelten Boden auf harten Stein (und vermutlich ohne Krankenversicherung) Salto veranstaltet. Das ganze war wirklich so witzig und gut anzusehen, dass wir eine halbe Stunde dafür spendierten.
Die beste Ehefrau der Welt wollte zur Wall Street und war dann enttäuscht. Sehr unspektakulär. Vielleicht mit Ausnahme der Sicherheitsvorkehrungen drum herum. Der berühmte Bulle und der Bär, die das Leben an der Wall Street symbolisieren sollen, sind gar nicht direkt davor und sind – ohh, Wunder! – umringt von Touristen.
Wir sind weiter runter bis zum Harbour House und blickten schon mal auf die Freiheitsstatue, bis wir über die Spitze von Manhattan am East River zurück zur Brooklyn Bridge spazierten. Dann schlugen wir uns wieder in Richtung Hudson River, um eine passende Subway-Station zu finden. Auf dem Programm stand noch das Rockefeller-Center. Der Name „Top of the Rock“ macht ja schon einiges her und bei schönstem Wetter ging es nach ganz oben und wir hatten einen wundervollen Blick auf das Empire State Building und den Central Park. Ich konnte mich gar nicht satt sehen. So viel größer sah das ESB gar nicht aus. Aber, das ist ein kleiner Vorgriff auf den kommenden Tag, wenn man erst einmal auf diesem oben ist, merkt man, dass man auf das Rockefeller Center runterschaut.