Da sprach ich mehr oder weniger vor Kurzem noch davon, dass man mal Glück hat und mal nicht. Als Beispiel für „Glück“ in Bezug auf Crowdfounding erwähnte ich Zano. Vor einem Monat wurde bekanntgegeben, wie man sich die Auslieferung vorstellt. Demnach hätte ich noch im Dezember meine Drohne gehabt. Wann genau, konnte ich mir nicht vorhersagen, aber vielleicht hätte es die Drohne mit nach Namibia geschafft.
Nun schaue ich hin und wieder auf den Projektseiten so nach, wie es steht. Habe im Forum gelesen, welche Probleme es gibt. Was man halt so tut, wenn man interessiert ist. Gerade diese Forumseite, die ich recht informativ fand, war seit Anfang November (da entdeckte ich es) offline. Probleme mit der Hardware – darüber muss man mir, der gerade seine Server-Festplatte tauschen musste, und gewissen Trouble hatte, nichts erzählen. Da habe ich Verständnis.
Dass aber nach drei Wochen immer noch die gleiche Nachricht zu lesen war, machte mich schon stutzig.
Heute nun ein offizielles Kommuniqué: Es hat sich ausgeflogen! Die Gesellschaft gibt auf, weil sie aufgrund von technischen, geschäftlichen und finanziellen Gründen sich nicht in der Lage sieht, den Zano zu produzieren.
Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich würde aus allen Wolken fallen. Ich hatte kritische Berichte über das Jahr immer im Hinterkopf und die technischen Probleme mit dem Forum stimmten mich auch nicht besonders hoffnungsfroh.
Was bleibt: Man gibt Geld in ein Projekt, in der Hoffnung, dass es etwas wird. Ich schreie jetzt nicht nach öffentlicher Ächtung des Managements, wie man es in den Kommentaren auf Kickstarter lesen kann. Bevor ich so ein Projekt unterstütze, überlege ich mir, wie realistisch es ist, dass es was wird. Dabei bin auch nicht vor Irrtum gefeit. Natürlich kann ich einer riesigen Betrügerei aufgesessen sein. Aber so negativ muss ich gar nicht denken: Vielleicht haben sich die Macher einfach nur verkalkuliert und sind Wunschträumen aufgesessen, so wie ich auch. Schließlich kauft man kein fertiges Produkt bei Kickstarter sondern unterstützt eine Idee, das kann auch mal daneben gehen.
Dass die Herrschaften bei Torquing aber so spät gemerkt haben, dass es nicht klappt, wundert dann doch. Zumal das Kickstarter-Projekt das Achtzehnfache des Kampagnenziels einbrachte. Die Frage wo die zweieinhalb Millionen Pfund geblieben sind, stellt sich natürlich. Genauso wie die Frage, wie genau Kickstarter die Kampagne geprüft hat.
Ich muss auf jeden Fall nicht mehr in den Briefkasten gucken, ob dort ein Paketzettel von UPS liegt.