Man wird aufmerksamer für die Nachrichten, wenn man in einer bestimmten Gegend schon mal gewesen ist oder demnächst dahin reist. Zu unserem Reiseführer in Kambodscha habe ich über Facebook noch Kontakt und Meldungen aus seiner Timeline schlagen teilweise auch bei mir mit auf. Sie scheinen sie in Kambodscha zur Zeit heftige Regenfälle (Link leider nicht länger gültig, deshalb gelöscht) zu haben. Über die Suchmaschinen habe ich dazu in der deutschsprachigen Presse nichts gefunden, obwohl es schon beachtlich (Link gelöscht, da nicht länger verfügbar) ist.
Auch wer demnächst nicht nach Afrika fährt, hat von dem Löwen mitbekommen, der von einem Amerikaner gekillt worden ist. Auch wenn ich sehr, sehr gern hiesiges Wildesse und dem Wildbrett vor Ort nicht abgeneigt sein werde, kann ich mir nichts sinnloseres vorstellen, als ein Tier zu töten, um es als Trophäe irgendwo hinzuhängen oder vielleicht nur das Bild davon zu präsentieren. Es ist überhaupt nichts Heroisches daran, womit man sich preisen müsste, ein Tier mit den Waffen von heute zu erlegen. Hätte er den Löwen mit bloßen Händen erlegt, dann wäre es etwas anderes. Aber diesen Selfie hätten wir wohl nicht zu sehen bekommen. Interessant war in diesem Zusammenhang ein Artikel aus der FAZ, in dem es um die Großwildjagd im südlichen Afrika geht. Tenor ist, dass die Lobby der Großwildjäger sagt, dass es ohne das Geld, dass sie für ihre Abschüsse zahlen, keinen Naturschutz gäbe. Allerdings gibt es da das Problem „Botswana“:
Wäre da nicht Botswana. Das Land ist ein Wildtierparadies mit weit mehr als 100.000 Elefanten, der größten Population der Welt. Die Großwildjagd ist dort auf öffentlichem Land seit Anfang 2014 verboten. Die Regierung spricht der Jagd „aus rein sportlichen Gründen“ die Existenzberechtigung ab.
Den Jagdeinnahmen von 20 Millionen Dollar standen 2013 Einnahmen aus Fotosafaris in Höhe von 350 Millionen Dollar entgegen. In Botswana stirbt kein Löwe, weil ein Jäger sein Ego befriedigen muss. Aussterben müssen die Großkatzen dort dennoch nicht. Das macht das Land zum Problem für die Jägerlobby.
Vielleicht kommt noch der Tag, wo diese Lobby als Argument anbringt: „Aber wir gehen ja wenigstens nicht auf Menschen los!“
Wo wir schon bei der FAZ sind, da gab es letzte Woche noch einen Artikel über den Reiseführer „Lonely Planet“, in dem der Autor sich beschwert, dass Geheimtipps keine Geheimtipps mehr wären, sobald sie in einem der Reiseführer ständen. Es wäre immer so voll da. Mir scheint das reichlich naiv, denn die Bedeutung von „geheim“ widerspricht nun einmal einer Veröffentlichung in einem Buch oder Zeitung. Dass, wenn eine Sache dann noch in den Himmel gelobt wird, viele Menschen dort hinströmen, ist für den Betreiber sicher eine schöne Sache, für den, der ein gutes ruhiges Plätzchen sucht, aber sicher lästig. Die anderen Besucher, die dem Tipp folgten, bekommen zumindest gutes Essen oder eine schöne Unterkunft. Wir folgen Tipps aus Reiseführern auch, haben aber noch bessere Erfahrungen mit Selberentdecken und den Ratschlägen von Ortsansässigen gemacht.