„Muss ich haben!“ Reflexartig stürze ich mich auf neue Software-Versionen. Damit ich schon manches Mal auf die Nase gefallen. In ganz, ganz wichtigen Bereichen habe ich dazu gelernt und gehe ein Update sehr, sehr vorsichtig an. Meinen Server lasse ich mit Ausnahme von Sicherheitsupdates unangetastet. Wenn es gar nicht mehr geht, wird er neu aufgesetzt werden – ich hoffe, dass der Tag noch nicht so bald vor der Türe steht. Bei anderen Programmen juckt es aber immer noch. Wie jetzt bei Windows 10.
Halt, stop! Ganz so arg ist es nicht mehr und wenn man genau schaut, bin ich privat OS X-Nutzer. Ich hatte mir vor Jahren noch eine Windows-Lizenz angeschafft, da es einige Programme gab, die ich brauchte und die nur unter Windows liefen. Das hat sich geändert. Ich nehme Windows jetzt, um hin und wieder mal etwas auszuprobieren – wie jetzt den neuen Edge-Browser. Aber ganz ehrlich: Würde ich jetzt Windows nicht haben, es tät nicht stören. Wenn halt nicht die Neugierde da wäre…
Ich betreibe Windows als virtuelle Maschine innerhalb Parallels Desktop. So ist das Update auch kein Drama – die bestehende virtuelle Maschine wird kopiert und als „Windows 10“ benannt. Das Leben kann so einfach sein.
Mittwoch sollte es soweit sein. Eigentlich sollte ja das berühmte Windows-Icon in der Toolbar auftauchen und man sollte Windows 10 reservieren können. „Lade mich!“ sollte es dem Anwender suggerieren. Das Icon kam bei mir nicht. Kurze Recherchen ergaben, dass das kein Grund zur Sorge sei. Wenn etwas nicht stimmen würde mit dem Rechner, dann kommt es halt nach dem Release-Datum. Mittwoch hatte ich das Icon zwar da, aber es war grau und ließ sich nicht anklicken. Da das Thema nicht wichtig war, verfolgte ich es nicht weiter und redete mir ein, dass Windows vielleicht in Wellen ausgeliefert wird und ich noch nicht dran wäre.
Aber irgendwie nagt es dann doch an einem, so dass ich auch heute Morgen schaute, was sich denn getan hat. Nichts. Gut, dann musste Freund Duckduckgo mal ran. Gleich das erste Ergebnis half schon weiter. Es gibt ein Script, mit dem man „gängige“ Probleme beheben kann – das habe ich von ghacks.net herunter geladen. Dabei wird zum einen geprüft, ob die notwenigen Updates installiert waren – das war der Fall, und im Anschluss verschiedene Lösungen über Registry-Einträge vorgenommen.
„Nun aber ran an den Speck!“ dachte ich mir. Das Update-Programm startete nun und teilte mir kurz darauf mit, dass der Grafik-Treiber nicht aktuell sei. Hah! Warum denn das nicht, schließlich hatte ich in der virtuellen Maschine auch schon die Test-Version von Windows 10 laufen und da ging noch alles klaglos. Also schnell im Internet gesucht und die Lösung gab es bei Parallels. Man sollte auf die Microsoft-Seite (mit dem IE) gehen und dort den Installer starten. Dann würde es gehen. Das sah auch ganz gut aus, bis unverhofft bei der Erstellung der Medien (der weite Schritt während der Installation) eine Fehlermeldung kam, dass die Installation fehlgeschlagen sei. Das war auch schon alles an Information.
Ich tat das Übliche: Virtuelle Maschine nochmals gestartet. Das Update-Programm heruntergeladen (das hatte ich vorher nicht gemacht, sondern gleich gestartet) und dann das Update als Administrator ausgeführt. Siehe da!, von hier an ging es ohne Probleme weiter.