Nach dem Sport war ich heute bei Citti. Ein paar Sachen einkaufen, die das Leben schöner machen. Der Spruch von wegen „Markt der Lebensfreude“ ist nicht weit hergeholt. Vorausgesetzt, man nimmt ein wenig Geld mit.
Als ich vor zwei Monaten mit M. da war, gerade in der heißen Zeit, von der wir jetzt schon wieder träumen, da stand da ein Mädel und bot Limonade zur Verkostung an. Rhabarber-Limonade von Proviant und dann auch noch mit einem Bio-Siegel. Ich würde üblicherweise einen Bogen um Getränkestände dieser Art machen. Aber zum einen war das Wetter nach und zum anderen war das Standmädel ganz nett. Zwei Herren im gesetzten Alter kamen daran nicht vorbei. Wir mussten ein paar Runden drehen und dann gab es auch eine Kiste mit diesem Gesöff zu kaufen. Zuhause waren wir dann nur noch am Limonade trinken, so wenig Alkohol gab es ganz selten bei einem Besuch von M.
Heute bei Citti gab es zwar Limonade von Proviant, aber nicht Rhabarber und die anderen Sorten sind jetzt nicht so lecker, dass ich für einen Kasten zwanzig Euro hinblättern würde. Ich versuchte es in der Limonaden-Abteilung (Un-Bio), denn es gibt noch eine zweite Limonade aus Berlin, die ich dieses Jahr kennengelernt habe – Wostok. Nun könnte man ja schon Hurra schreien, da es diese Limo bei uns überhaupt zu kaufen gibt. Aber ein bisschen Unzufriedenheit ist natürlich schon vorhanden, wenn die verschiedensten exotischen Sorten zu haben sind wie Dattel/Granatapfel (sehr lecker), Estragon/Ingwer (nun ja) und Tannengrün (tja), aber der absolute Brüller unter den Limonaden Pflaume/Kardamon nicht zu haben ist. Wahrscheinlich werde ich mal ein Wort mit dem Manager sprechen müssen, ob man da nicht was drehen kann. Beispielsweise Tannengrün streichen, Pflaume/Kardamon rein. Oder man muss eine Kiste aus den Berliner Landen mitbringen, wobei ich vermute, dass es die dort auch nicht in jedem Supermarkt zu kaufen gibt. Bis dahin muss ich mich mit Dattel/Granatapfel über die Runden kommen.
Im Markt der Lebensfreude haben sie auch einen meiner Lieblingsweißweine – „Sileni“ als Sauvignon Blanc – der immer an der Stirnfont stand. Nun musste der neuseeländische Wein einem Bierregal weichen. Da gibt es zwar auch interessante Sachen drin, aber frustrierend ist das natürlich schon, wenn ein Liebling in die schnöde zweite Reihe verbannt wird. Vor dem Ex-Sileni-Regal stand eine Palette mit Bier aus Kiel mit dem exotischen Namen „Lille läuft“, habe ich dann mal eines mitgenommen. Ich bin kein großer Bierkenner und kann es deshalb nicht bewerten. Würde ich es noch einmal kaufen, dann sicher nur aus Lokalpatriotismus. Im Bierindex kommt das Bier nicht so gut weg.
Als ich heute beim Abendbrot saß, wunderte ich mich, dass die Kleine hin und wieder in der Kammer verschwand, man es kurz knacken hörte und dann, kam sie wieder. Dabei wirkte sie zufrieden. Ich hatte heute morgen schon mal den Verdacht gehabt, sah aber an der Stelle nichts. Da waren Dosen und da war eine Tüte Trockenfutter, alles in bester Ordnung. Heute Abend schaute ich mal genauer nach: Marie hat die Tüte mit dem Trockenfutter genau in der Mitte angefressen und mit einem Loch versehen und holte sich nun, immer wenn es ihr beliebte, ein wenig aus der Tüte. War natürlich nicht das Junior-Futter sondern das für Erwachsene.