Es ist ein oder zwei Tag her, da ging mir plötzlich auf, dass ich vielleicht zu leichtgläubig wäre. Ich erinnere mich noch, dass ich doch ein weniger zitterte vor unserem Vietnam-Aufenthalt: Wir hatten eine Anzahlung überwiesen, im Verhältnis zum Gesamtpreis nicht viel, und flogen im besten Glauben nach Saigon. Die Bewertungen des Tour-Anbieters im Internet waren gut, aber ich bin eigentlich grünäugig genug, um zu wissen, dass im Internet nicht alles Gold ist und man an jeder Ecke nach Strich und Faden übers Ohr gehauen wird.
Es ging gut, sehr gut sogar. Aber ich war heilfroh, als ich den Guide mit unseren Namen in der Flughafen-Halle entdeckte.
Diesmal lassen wir uns auf den Anbieter Nummer 3 – Asia Tour Advisor ein und wenn ich eines völlig missen ließ, war es, die Reputationsüberprüfung des Anbieters. Das war, wie oben erwähnt, vor ein paar Tagen. Heute habe ich mal hineingeschaut, rechtzeitig würde ich es nicht mehr nennen, denn das Geld ist schon überwiesen, und siehe da: Wir könnten Glück haben. Es wird sogar Thanh Xuan lobend erwähnt, die auch unsere Reise plante. Ich nehme mal an, dass es die gleiche Dame ist und bin zumindest ein wenig beruhigt. Wenn es ein Fake sein sollte, dann bin ich auf einen sehr rafinierten hereingefallen.
Das Siem Reap ist nicht Cambodscha. Das ist uns schon klar. Allerdings gab es nur zwei Flughäfen, die wir hätten ansteuern können. Die Hauptstadt ist wahrscheinlich genauso repräsentativ für das Land wie es Siem Reap ist. Dass dieser Ort recht überlaufen ist, merkten wir, als uns unser Travel Consultant mitteilte, dass die Hotels ausgebucht wären und es auch einige Probleme mit dem Ersatzhotel gäbe, denn es stände nur für den ersten Teil der Reise zur Verfügung. Dann würden wir ja abreisen und wieder kommen und da gäbe es auch Probleme. Ja, wo ist das Problem, fragte ich zurück: Dann gehen wir halt in ein anderes Hotel. Man merkte die Zerknirschtheit und dann auch noch das Problem, dass es in dem zweiten Hotel keine Lake View Rooms mehr gäbe, sondern nur noch Garden Rooms. Das mag andere Leute ja wirklich aus dem Tritt bringen, aber meiner Erfahrung nach, werden wir den ganzen Tag so beschäftigt werden, dass wir am Abend sowieso nur noch ins Bett fallen und schlafen möchten. Worüber dann bitte schön aufregen?
((Aber, und das ist ein kleiner Einschub aus ganz anderen Gefilden, der aber gut demonstriert, dass ihre Sorge eine berechtigte ist: Meine Krankengymnastin erzählte, dass sie eine Gruppensitzung an verschiedenen Geräten durchgeführt hat. Acht Leute waren dabei. Das Trampolin war kaputt. Blöd nur, dass einer der Teilnehmer, unbedingt aufs Trampolin wollte. Es war überhaupt nichts zu machen, die Tatsache, dass er das nun nicht nutzen konnte, brachte er immer wieder aufs Tablet. Er wäre Privat-Patient und darauf hätte er Anspruch und das würde er nicht bezahlen. Ich denke dann immer, und man möge mir die drastische Wortwahl verzeihen: „Einen Scheiß hast Du!“ Blöd, dass man es im richtigen Leben halt nicht sagen darf…))
Lobend erwähnen möchte ich bei der Gelegenheit, dass das ausgearbeitet Reiseprogramm nicht nur ausführlich bis zum letzten Punkt war, sondern auch jede Menge andere Tipps enthielt, die sehr hilfreich sind. Von dieser Warte aus gesehen, schlägt die Reiseagentur unseren Vietnam-Anbieter von 2012/13 um Längen.
Der Abflug steht unmittelbar vor der Tür. Die Passfotos für die Visa sind erstellt – wir werden das bei der Einreise erledigen und übermorgen geht es darum, noch ein wenig die Reiseapotheke aufzufüllen (Durchfallerkrankungen, Notfall-Antibiotika im Falle von Malaria). Freitag wird dann gepackt und dann geht es am Abend schon mal in Richtung Malaysia.
Der Nachteil am Reisen ist das lästige Hinkommen ans Ziel. Wenn man nicht gerade in der Business Class fliegt, hat man daran bei solchen Entfernungen keinen Spaß. Es geht von Hamburg nach Istanbul und von dort nach Kuala Lumpur. Ich werde um etwa 14 Uhr hiesiger Zeit zu Hause aufbrechen und am nächsten Tag um etwa 19.30 Uhr im Hotel sein. Der Zeitunterschied beträgt sechs Stunden. Es ist leicht zu ersehen, dass einen hier überhaupt gar kein Spaß erwartet. Immerhin, und das ist ein kleiner Trost, erwartet einen bei Turkish Airlines recht frischer Orangensaft an Bord.