Auf der Waage geht es langsam und gemächlich nach unten. Natürlich gibt es manchmal Rückschläge, zum Beispiel wenn man ein Wochenende bei Freunden und Geburtstagsfeiern verbringt. Da hilft auch ein wenig Bowlen nicht, um den Knabber-Teller abzuarbeiten, der daneben auf dem Tisch stammt. Ganz schön vertrackt, aber das mit dem Fitness ist wohl schon der richtige Weg.

Die Fitness-Trainer sind aber nicht nur Fitness-Trainer und begleiten einen bei den Runden, sie sind auch Verkäufer. An Equipment haben wir jetzt wohl alles. Wir trainieren jetzt mit einem Pulsgurt. Das will ich jetzt aber nicht weiter vertiefen. Ich kann mich gut erinnern, wie ich vor kurzer Zeit noch, bei allzu ausführlichen Sport-Schilderungen von Freunden, Bekannten, wem auch immer, angefahren habe, im Kopf nach Zahlen zu malen.

Letzte Woche gab es ein Trainer-Gespräch. Atmen in ein Wunder-Gerät und anschließende Auswertung der Ergebnisse. Man kann auch sagen, dass mir ins Gewissen geredet wurde.

Danach: »Und wie beurteilst Du das Gespräch?«
»Niederschmetternd.«
»Ach.«
»Na, bei den Ergebnissen.«
Aufatmen beim Trainer, er meinte etwas anderes. Ein Beurteilungsbogen war dran und die Frage, ob ich das Training auch anderen Leuten empfehlen würde. Nun ja, schon, sagte ich. Allerdings wüsste ich niemanden, den ich noch damit beglücken könnte.

Ob ich ihm einen Gefallen tun würde, fragte er. Manchmal, ich gebe es zu, sage ich zu schnell »ja«. Vielleicht nicht nur »manchmal«, sondern zu oft.

Wie dem auch sei, kurze Zeit stand ich mit dem Trainer vor einer Wand und wurde fotografiert, um demnächst für das Fitness-Studio zu werben. Dabei hatte ich mir so fest vorgenommen, nicht bei diesen Vorher-Nachher-Wettbewerb mitzumachen und auf der Wandzeitung und in irgendwelchen Werbematerialien zu erscheinen. Zu spät. Zumal mir erst später klar geworden ist, wie unvorteilhaft man aussieht, wenn man neben Fitness-Trainer versucht eine gute Figur zu machen. Da hilft es auch nicht, wenn man darauf besteht, dass es keine Ganzkörper-Aufnahme von einem gibt.

Ich werde mir wohl eine andere Frisur zulegen müssen und den Bart abnehmen, um unerkannt der anstehenden Popularität entgehen zu können.