Kaum jemand wird sich noch daran erinnern, dass wir schon mal in Northville waren. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass wir die Geschichte auch nicht groß erzählt haben. Vielleicht aber auch daran, dass es kaum eine Geschichte ist. Aber durch Erinnerungsstücke, wie den lilanen Begleiter wird es für uns zu einer Geschichte und zu einem Erinnerungsstück.
Nach einer traumhaft schönen Fahrt von Boston durch Vermont kamen wir nach Northville (N.Y.) an. Wie es da war, kann man in dem Northville-Bericht, der auch ein wenig von Niagara und unverschämtes Glück handelt nachlesen. Wir kamen am späten Nachmittag in Northville an und bezahlten unser Zimmer. Es schien uns so, als ob wir die einzigen Gäste in dem Motel waren. So was täuscht manchmal, gerade wenn man fünf Jahre später noch mal drüber nachsinniert und darüber auch schreibt.
Bezahlt werden musste sofort, das ist mir noch gegenwärtig. Mit im Büro war der Junge der Familie und der war so begeistert, dass wir da waren, dass er uns mit Werbegeschenken bedachte. Unter anderem diesen Kugelschreiber, der heute noch schreibt, wie am ersten Tag, obwohl er schon fünf Jahre mit auf Reisen ist. Ein wenig hat er vom lila verloren, aber er ist noch da und das will schon was heißen, wo doch die meisten Kugelschreiber, die ich habe, nach kurzer Zeit irgendein wichtiges Teil vermissen lassen. Der kleine, ich glaube auch etwas kräftige Junge, kam in diesem Büro mit verschiedensten Werbegeschenken an, bis in die Mutter bremste und wir meinte, wie hätten genug. Das war seine Aufgabe: Werbegeschenke an die Gäste zu vergeben.
Neulich dachte ich schon, ich hätte den Kugelschreiber verloren. Bis ich ihn im Kugelschreiber-Becher eines Kunden wiederfand. »Hey, das ist ja meiner.« Und ich wusste, dass ich das sagen konnte, denn wer sonst sollte schon solch einen Kugelschreiber hierzulande sein Eigen nennen?
Ein negativen Aspekt hat dieser Kugelschreiber leider auch und der soll nicht verschwiegen werden: Er erzeugt Fernweh.