Vor ein paar Jahren startete in Österreich eine neue Zeitung – »Österreich«. Ich war zu dem Zeitpunkt gerade in dem Land, auch bei einem Verlag und hörte, wie manche Kollegen staunten: Was für eine Druckqualität, was für ein Aufwand, das wird das Land verändern. Ach ja? Gestern hatte ich mal wieder reingeschaut, weil sie im Hotel auslag. Das Ergebnis fiel ernüchternd aus.
Ich las von einem Bergsteiger, der abstürzte und mit seinem Handy noch einen Freund anrief und diesem schilderte, dass er gerade abgestürzt sei. Eine dramatische Geschichte, die für den Bergsteiger Norbert nicht mit einem Happy-End schloss, sondern mit dessen Tod. Dadrüber ein Artikel über einen Amateur-Notarzt. Ein Blick auf die nächste Seite und dann eine Geschichte über einen Wanderer, der an einem Berg zu Tode stürzte, Norbert hieß und einen Freund anrief…
Erst war ich irritiert und fragte mich, ob ich die Geschichte heute schon mal gelesen oder gehör hätte. Mir war komplett entschwunden, ob ich die Seite diesmal von unten nach oben gelesen hätte, was ich üblicherweise nicht tue. Komisch. Man fängt dann schon an sich zu zweifeln. Egal, rein zufällig fiel bei mein Blick auf die linke Doppelseite und ich wusste, was mich so schwer irritiert hatte. Da war der gleiche Artikel: Einmal Norbert als Bergsteiger, einmal als Wanderer. Puhh, da hatte ich noch einmal Glück gehabt.
Da spielt es auch fast keine Rolle mehr, dass auf der Seite danach zu lesen war:
Soldat entwendete Herres-Ausrütstung
Ein Fehler in der Überschrift, wie peinlich ist denn das?