Zuhause steht mittlerweile ein funktionierender Medienserver. Einer, der nicht alle 23 Stunden und 5 Minuten abstürzt. Auch der Neue ist von Apple und war teuer genug. Aber mittlerweile läuft die Geschichte rund und ich kann sagen, dass ich einigermaßen begeistert bin. Wenn ich mal von iTunes absehe, welches mir immer noch ein Dorn im Auge ist. Die beiden Hauptstützen für meine Glückseligkeit in technischer Hinsicht sind keine Apple-Komponenten, weshalb das Ganze auch auf jeden beliebigen anderen kleinen Rechner laufen könnte.
Im Haus habe ich mittlerweile eine Reihe von Squeezeboxen unterschiedlicher Bauart verteilt, so dass wir jederzeit Musik hören können, parallel, unterschiedlich – je nachdem wir uns gerade ist. Im Wohnzimmer kann das Gleiche laufen wie im Bad, muss aber nicht. Ebenso elegant finde ich es, Musik im Haus »mitzunehmen«. Was ich gerade noch oben im Arbeitszimmer gehört habe, möchte ich im Wohnzimmer unten vielleicht weiter hören, besonders wenn es sich um ein Album handelt oder um eine Aufzeichnung aus dem Radio. Hinter dem System von Boxen steht der »Squeezebox Server« von Logitech. Mit einer Reihe von Plugins versehen, erwünscht er fast alle Wünsche, die man als Musikhörer nur so haben kann. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Installation einer jeden Komponente schon als massenkompatibel bezeichnen würde, aber ich habe das Gefühl – und ich bin schon ein paar Jährchen dabei – die Kollegen sind auf dem richtigen Weg.
Nun hat man eine wunderbare Musiksammlung zu Hause und kann davon nur Bruchteile mit auf Dienstreise nehmen. Da ich schon aus Prinzip keine Musik auf dem Laptop habe und der iPod nur einen Teil fassen kann, war eine Notlösung die Installation des Squeezebox-Servers im Netz freizugeben und so zu hören. Allerdings sprachen eine Reihe von Gründen dagegen: Zum einen musste man die Sammlung mit einem Passwort schützen, was einem zu Hause ziemlich auf den Senkel gehen konnte. Aber man konnte nur einen Benutzer bekannt geben: Für einen Zugriff von Freunden hätte ich mein Passwort offenbaren müssen. Irgendwie blöd. Es lassen sich keine unterschiedlichen Benutzer einrichten. In meinen Augen auch eine Lücke, die bei den Boxen eine Rolle spielen: Es gibt nämlich nicht die Chance, sich an den Boxen »anzumelden« und dann nur das zu hören, was einem gefällt – in welchem Haushalt sind schon die Musikgeschmäcker durch die Bank gleich? Das haut ja schon bei einem Zwei-Personen-Haushalt wie dem unsrigen nicht hin… wie dann erst in einem, in dem das Repertoire aus Hard-Rock, Kinderliedern, Klassik und Jazz besteht?
Irgendwann im Laufe des Jahres bin ich dann über Subsonic gestolpert und, naja, man ahnt es schon: Ich war begeistert. Eine einfache Installation mit einer sinnvollen Benutzerverwaltung verbunden. Ein großes Plus dieses Medienservers (Ton, will ich mal einschränkend hinzufügen) ist, dass man unterschiedliche Player definieren kann, die mit angepassten Bandbreiten versorgt werden. Wenn ich merke, dass die Anbindung schlecht ist, setze ich die verfügbare Bandbreite ein wenig runter und schon flutscht es nur so durch. Es gibt sogar passende Apps für Android und iOS, mit denen man Musik spielen kann. Für letzteres sei das sehr empfehlenswerte iSub erwähnt. (Man kann gewiss darüber streiten, warum man auf einem iPod touch Musik vom heimischen Server hören muss, wenn dieser originär für das Abspielen von Musik gebaut worden ist. Ich für meinen Teil kann dabei nur einwenden, dass ich mit einer gewissen Regelmäßigkeit vergesse, die Musikstücke auf dem Teilchen zu aktualisieren und mir dann denke: »Blöd, das wolltest Du doch mitnehmen und hören.« Das ist jetzt kein Problem, da man in den meisten Hotels entweder WLAN hat oder ich meinen iPod über den UMTS-Stick ins Netz bringen kann.)
Einen Squeezebox-Server ohne die entsprechende Hardware (sprich die Squeezeboxen) zu betreiben, ist ganz gewiss sinnfrei. Wer es ausprobieren kann, die Software ist Freeware. Subsonic ist OpenSource, wer will kann den Entwickler aber eine Spende zukommen lassen und bekommt eine Lizenz, die die Software komplett werbefrei macht.