Am Dienstag gab es – wie schon vermutet – Spaghetti, Mittwoch dann Kartoffelbrei mit gebratenem Hühnchen und am Donnerstag Nudeln mit Tomatensoße. Hätte ich nicht die irische Gastronomie kennengelernt, mein Eindruck von der irischen Küche wäre ein fataler. Ab Mittwoch war mir aber egal, was es gab, denn mir ging es nicht mehr so gut.
Ein typisches Zeichen dafür ist, dass mir plötzlich kalt ist und ich das Bedürfnis habe Heizung anzuschalten und mir was warmes anzuziehen. Mir taten alle Glieder weh – komischerweise waren da keine Halsschmerzen und auch keine tropfende Nase. Abends ging es dann in gehäufter Frequenz auf Toilette. Donnerstag, so dachte ich mir, warte ich mal ab, vielleicht wird es ja besser. Es wurde nicht schlimmer, dafür wurde dann die Nacht von Donnerstag auf Freitag an Herrlichkeit gar nicht mehr zu überbieten. Die Kombination aus dem Gefühl, auf Toilette zu müssen (natürlicher völliger Blödsinn, aber habe ich meine Körper nicht vermitteln können), abwechselnd Kälte- und Hitzegefühle und dem viel zu kurzen Bett, ließen mich alles andere als ausgeruht aufstehen. Freitag ging es halt nicht mehr anders: Ich bin zur Schule und habe mir einen Arzt nennen lassen. Diese diagnostizierte eine Entzündung und verschrieb mir Tabletten. Mittlerweile, zu Hause, geht es schon viel besser.
Wenn ich noch mal eine Sprachreise nach Irland machen würde: Keine zwei Wochen – das ist viel zu wenig. Ich brauchte eine halbe Woche, um mit der Umgebung und den Umständen warm zu werden; und in der letzten Woche freute ich mich nur noch auf die Heimfahrt, ohne von Heimweh sprechen zu können. Nicht wieder in einer Gastfamilie – meine war gastfreundlich und hat sich rührend bemüht (von dem Aufstand ums Internet habe ich gar nicht erzählt, aber da ging es wirklich hoch her – wirklich sehr nett), aber ich habe gemerkt, dass ich mit einer Fehlentscheidung meinerseits besser leben kann, als mit einer ortsfernen Unterbringung, die einem jeden Spaß an den sozialen Aktivitäten nimmt. Und ich würde meine Einstufung in der Schulung gleich zu Beginn kritisch hinterfragen – und mich nicht beirren lassen, von relativierenden Bemerkungen des Lehrers.
Mit Schule und Lehrern war ich sehr zufrieden und habe auch viel Spaß gehabt. Lernen macht ja auch Spaß, irgendwie. Ist so ein wenig wie saubermachen. Hat man’s hinter sich gebracht und schaut zurück…
Mit dem Wetter hatte ich ebenfalls viel Glück gehabt, speziell an den Wochenende – jeder hat mir gesagt, das Wetter wäre normalerweise nicht so.