Nach einem leichten Frühstück in unserem Hotel machten wir uns auf den Weg in die Stadt und erstmals kamen unsere Bustickets voll zur Geltung. Nach zweimal Umsteigen waren wir am Colosseum und konnten das alte Erbe betrachten. Vorher standen wir aber noch an.
Nun waren wir nicht in der Hauptreisezeit dort, an Ostern und Pfingsten soll richtig was los sein in Rom, mir war die Schlange aber lang genug. Gut, dass wir nicht in der Hitze stehen musste, sondern, dass man im Schatten stand. So schlecht haben es die Römer gar nicht gelöst. Es gab eine Schlagen für die, die schon Eintrittskarten hatten oder einer Reisegruppe angehörten; und eine zweite, für die ohne Eintrittskarten. Glücklich macht das nicht, wenn man in der Schlage ohne Karte steht. Noch unglücklicher wird man, wenn man nach links in der eigenen Reihe geschoben wird und Touristen von hinten als Füllmaterial kommen. Für die, die als Füllmaterial verwendet wurden, war es natürlich gut, denn diese waren eher dran, aber die, die dahinter standen, waren nicht happy. Am Ende der Schlange fiel dann alles durcheinander. Alles stellte sich am Schalter 1 an, ein paar am Schalter 2 und fast keiner am Schalter 3.
Hatte man sein Ticket in der Hand, so war man am Staunen. Man kann viel beschreiben, aber die kürzeste Formel ist wohl “mächtig gewaltig”. Es erstaunt, zu was die Römer fähig gewesen sind, auch wenn man sich über die Opfer wohl keine Gedanken machen sollte, die ein solches Bauwerk mit sich bringt. So geht es einem auch, wenn man das Forum Romanum durchwandert. Gerade, wenn man sich vor Augen führt, welche Möglichkeiten zur Planung zur damaligen Zeit existierten, mit welchen Werkzeugen damals gearbeitet wurde und welche Transport-Logistik dahinter stand. Da wird man ganz klein.
Nach einem leckeren Sandwich zur Mittagszeit wanderten wir auf einer der im Reiseführer empfohlenen Route und waren dann am Trevi-Brunnen (voll), am Tiber (nicht so voll) und am Pantheon. In der Nähe gab es dann eine kleine Pizzaria, wo wir lernten, dass es im Restaurant-Betrieb Italiens einen Schicht-Betrieb gibt. Wir waren in der ersten Schicht, haben recht gut gegessen und wurden dann um acht Uhr aber auch vor die Tür gesetzt – andere Leute würden schon warten. Wir wanderten dann noch ein wenig durch die Gegend, betrachteten den Tiber in der Dämmerung und entschieden uns, hinter dem Petersdom in den Bus zu steigen, um langsam nach Hause zu fahren. Wir sollten ja nicht ahnen, wie wahr das “langsam” sein sollte. An der Umsteigestelle sahen wir viele Busse kommen und wegfahren – nur der unsrige wollte Ewigkeiten nicht kommen. Im Reiseführer stand etwas von komfortablen Takten, die Linie 911 gehört in den Abendstunden nicht dazu. Wir brauchten vom Petersdom bis zu unserem Hotel zwei Stunden.
Mit dem öffentlichen Nahverkehr in Rom standen wir offensichtlich in den Abendstunden auf Kriegsfuß.