Das ist nur ein exemplarisches Beispiel für einen Schulungsraum, wie ich ihn vorfand. Die Ausstattung der PCs exzellent. Der eine Raum war sogar fußwarm, was von dem anderen nicht behaupten konnte. Der fußkalte Schulungsraum konnte mit einem kleinen Garten, einer persönlich gehaltenen Toilette und einer eigenen Küche aufwarten – es war ein Bungalow auf dem Gelände; der fußwarme Schulungsraum bot nur Ausblick auf den Firmenparkplatz. Unter diesen Umständen sich für einen Schulungsraum als Favoriten zu entscheiden, fällt wirklich schwer.
Was nicht so ganz prickelnd war, waren die Umstände.
Tag 1 begann damit, dass ich ein Programm in zwei Stunden schulen sollte, welches ich normalerweise in drei Tagen vermittle. Wenn es besser läuft habe ich auch mal vier oder fünf Tage. Aber zwei Stunden war schon arg knapp, oder sagen wir es so: Nicht zu schaffen. Das sahen die Schulungsteilnehmer genauso und verlangten einen Nachschlag.
Tag 2 sollte mit einem neuen Thema beginnen. Das zog sich allerdings, da in der Nacht oder über die Nacht, jemand Verbesserungen an der Netzwerk-Infrastruktur vorgenommen hatte, so dass wir gar keinen Zugang mehr zu den Programmen und Datenbanken hatten. Wir starteten um ein Uhr, was eine Verspätung von etwa drei Stunden war. Auch gut, denn ich war mit den wichtigsten Punkten nach zwei Stunden durch.
Tag 3 begann sehr vielversprechend und produktiv. Allerdings erlahmte die Produktivität vor dem Mittagessen – wir waren zu früh fertig geworden, was man an sich gern hört, aber dann ging es halt nicht weiter. Als ich nach dieser länglichen Pause den Schützlingen vom ersten Tag einen Nachschlag geben wollte, der bis Tag 4 (sprich morgen) dauern sollte, spielte uns die Datenbank einen bitterbösen Streich und verabschiedete sich. Sie wollte auch nicht wieder in Betrieb gehen, so dass ich wieder rumsaß und mit den Kollegen wartete. Das war der Augenblick, wo ich die Segel strich, und meinte, dass würde so wenig sinnvoll sein: Entweder man macht jetzt eine richtige Schulung oder gar keine. So fahre ich morgen früh ab, und wir starten in drei Wochen einen neuen Versuch, bei dem wir versuchen, am Stück zu schulen.
Das ist gar nicht so schlecht: Dann sehe ich den Aachener Dom vielleicht mal bei schönem Wetter und bei Licht.