Heute morgen war es schweinekalt gewesen. Ich bin da erst einmal drüber gestolpert, denn warum heißt es schweinekalt. Egal, eine richtige Erklärung habe ich selbst heute Abend im Internet nicht gefunden, aber es wurde darauf hingewiesen, dass sau- und schweine- ein häufig verwendeter Präfix ist, und so bin ich nur saufroh, dass ich eine warme Jacke hatte. Denn dass man kälteempfindlicher ist, wenn man hundemüde ist, ist ja allseits bekannt. Obwohl, wenn ich schon dabei bin: Wenn ich mir unsere Katzen so anschaue, wird Hunden mit dem Adjektiv ziemlich unrecht getan.
Der Kater hatte aufgehört zu schreien. Man beachte die Vergangenheitsform. Seit unserer Rückkehr aus Südafrika gab er in der Nacht keinen Mucks von sich, was ich sehr, sehr löblich fand. Warum er sich ausgerechnet die letzte Nacht ausgesucht hat, mit seinen Gewohnheiten zu brechen, bleibt sein Geheimnis. Vielleicht war er mit dem Futter unzufrieden? Vielleicht haben ihn angesichts von den Westerwelle-Forderungen zu Hartz-IV Existenzängste beschlichen? Letzteres vielleicht ja nicht, da er sich nicht für Internet interessiert und Fernsehen wird nicht geschaut, Radio nicht im Haus gehört und Zeitungen gibt es auch nicht. Und in Susanns SPIEGEL Geschichte zur französischen Revolution stand dazu auch nichts. Aber vielleicht hat er ja in das Heft mit hineingeschaut oder zumindest drauf gelegen, und ein wenig schlechtes Karma von diese Rübe-ab-Mentalität der damaligen Zeit abbekommen.
Ich tippe aber mal mehr auf das Futter. Obwohl man schon an die Rübe-ab-Maschine Gedanken verschwendet, wenn ein Kater in der Nacht wie eine Sirene loslegt…
Die Nacht war also nicht nur kurz (3.30 Uhr – sage ich nur, keine Zeit für einen ITler), sondern auch noch unruhig. Auf das Hotel zu freuen, ja, das war auch nichts. Schließlich war bin ich ja jetzt in Traunstein und über die Hotelzimmer habe ich schon mal berichtet. Beim letzten Mal bin ich ja umgezogen in ein anderes Zimmer: Anders ja, aber größer und gemütlicher konnte ich es nicht nennen. Man ist aber um mich bemüht, zumindest von Kundenseite. (Wieder mal eine Sache, die ich begrüße und mehr als löblich finde.) So wurde mir berichtet, dass bei der Bestellung des Zimmer ausdrücklich gesagt wurde, Herr Hahn wünsche ein großes Zimmer. Als Antwort wäre gekommen: Herr Hahn hat doch schon ein großes Zimmer beim letzten Mal gehabt.
Das stimmte mich sehr nachdenklich. Was gibt es denn in diesem Hotel noch für Zimmer?
Immerhin: Heute war hier so schönes Wetter, dass ich auf der Herfahrt die Berge klar und deutlich sehen konnte. In den über drei Wochen, die ich hier schon verbracht habe, das erste Mal. Das ist doch was, und mit diesen angenehmen Gedanken gehe ich jetzt ins Bett und genieße die Ruhe und den Frieden eines katzenlosen Domizils.