Deutschland hat sein Ticket für Südafrika gelöst: Erinnern Sie sich, Südafrika war das Land, in dem man ehemalige Fußballprofis beim Golfen erschießt. Überhaupt ein ganz gefährliches Land mit erschreckender Kriminalität, man kann ja kaum ein Fuß vor die Tür setzen, und sollte man es wirklich wagen, dann unbedingt in der Gruppe – alles anderes ist selbstmörderisch. So der Tenor des Berichtes, den ich heute morgen im Radio (öffentlich-rechtlich) hörte. Und warme Sachen müsse man sich auch mitnehmen, denn es wäre ganz kalt in Südafrika, schließlich ist während der WM Winter dort! Da hat aber einer ganz genau gelesen…
Könnte man sich bitte mal mit Leuten unterhalten, die schon da gewesen sind? Wenn das getan ist, bitte die Tabelle noch einmal studieren, in denen Temperaturen eingetragen sind: Sollte sich jemand auf die Angaben der Dame aus dem NDR Info-Radio verlassen, und nur warme Sachen mitnehmen, dann kann er sich echt warm anziehen. Denn die maximale Temperatur im Juni/Juli beträgt in Südafrika um die 30 Grad, da würde ich mir in langen Sachen ziemlich albern vorkommen und vor allem wie ein Schwein schwitzen. Das würde mir wahrscheinlich auch bei der durchschnittlichen Temperatur von 18 Grad in Winterklamotten schon passieren. Was nicht heißt, dass es dort auch mal kalt werden kann: Es kann schon mal Tage mit 7 Grad geben, aber das ist dann wirklich frisch und in der Nacht kann es noch kühler werden, aber normal ist das, nachdem was ich gelesen habe, nicht. Wenn schon solche Lappalien nicht stimmen…
Klare Ansage: Es ist ratsam in Südafrika vorsichtig zu sein. Nach Einbruch der Dunkelheit bewegt man sich nicht mehr allein außerhalb seiner Unterkunft. Will man noch irgendwo hin, ruft man sich ein Taxi – für uns Europäer sind es Spottpreise, die im Taxi genommen werden, besonders wenn man das in Relation zum Gewinn an Sicherheit setzt. Es ist auch immer ein Plus an Sicherheit, sich in einer Gruppe zu bewegen. Ganz gewiss ist es auch keine gute Idee, sich mit Goldkettchen und -ringen vollzuhängen, und seinen Wohlstand demonstrativ zu zeigen. Es ist alles zu vermeiden, was das den Schatten bewegen könnte, das Schildchen »Überfall mich« zu heben.
Aber ich habe mich drei Woche in Kapstadt tagsüber im Stadtgebiet frei bewegt und habe es überlebt. Bekannten und Verwandten ging es ähnlich, keiner aus meiner erweiterten Gruppe hatte negative Erfahrungen – wenn man von dem feigen Überfall durch einen Affen mal absieht.
Für den Beitrag, den ich hörte, habe ich keine Erklärung, ich weiß nur, dass maßlos übertrieben wurde, was die Sicherheitssituation angeht und auch die Hinweise, was das Wetter angeht, waren falsch – so das der Beitrag in dem von mir eigentlich geschätzten Radiosender nicht seriös zu nennen ist. Südafrika hat viele Probleme, aber einen solchen Beitrag hat es gewiss nicht verdient.