Weiß man nicht weiter oder ist man der Meinung, dass man eine Arbeit nicht gut genug erledigen kann, so holt man sich den Rat von Experten. Das wird im Privaten genauso gemacht, wie in der Wirtschaft und Politik, und dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden. Es gibt da allerdings immer kleine Facetten, die man zu berücksichtigen hat.
So käme ich beispielsweise nicht auf die Idee, mich bei der Auswahl einer Tiefkühltruhe von Fahrern von »Eismann« oder von »Bofrost« beraten zu lassen. Ich hätte die Befürchtung, dass diese zur Ankurbelung ihres eigenen Geschäfts, mir zu einer Kühltruhe außerordentlicher Dimension raten würden, um den eigenen Unterhalt zu sichern.
So sehe ich das auch, wenn eine Großkanzlei ein Gesetz verfasst, welches mit Sicherheit ihre Klienten betreffen wird, und der Wirtschaftsminister dieses dann zur Diskussion stellt. Das Gesetz mag nicht schlecht sein, aber es hat ein Gerüchlein.
Schaut man sich die Diskussion dagegen in Politik und Medien an, so merkt man, dass diese an diesem Punkt vorbeigeht, und sich nur auf die Kosten konzentriert. Das ist allerdings zweitrangig. Wenn es nur darum gehen würde, könnten wir demnächst die Pädophilen die Gesetze zur Kinderpornographie schreiben lassen, die machen es wahrscheinlich umsonst für die Gesetzgeber. Ob das eigentliche Ziel damit erreicht werden wird, dürfte damit eher zweifelhaft sein. So sollten die Kosten keine Rolle spielen, ein gute Gesetz zu erstellen.