Einen herzlichen Dank an meine Eltern, dafür, dass sie mir einige Anstandsregeln beigebracht haben. Wir sind früher zum Beispiel aufgestanden, wenn eine alte Person in den Bus oder die Straßenbahn eingestiegen sind. Natürlich war das immer eine Frage der Abwägung, schließlich war es ein schmaler Grat zwischen Beleidigung und Höflichkeit. Für Mütter mit Kleinkindern sollte man auch aufstehen – insofern ein Bravo an die Herrschaften, die am Freitag mit mir von Paris zugekehrt sind, und es im Flughafen-Bus in Hamburg nicht für notwendig erachtet haben, für die Mutter mit ihrem kleinen Kind aufzustehen.
Bin am Freitag gut nach Hause zurückkehrt und hatte in Paris noch ein wenig Zeit spazieren zu gehen. Die Technik hat leider nicht ganz so gut geklappt, dafür hatte ich ein leckeres Baguette in Paris und konnte das schöne Wetter genießen. Freitag strahlte die Sonne nur für mich. Ähm, das klingt jetzt vielleicht doch ein wenig kitschig.
Das Wetter in Saint-Lô (die exakte Schreibweise), war nicht ganz so prickelnd. Montag, am Tag meiner Ankunft, ging es noch so einigermaßen und die beiden Kollegen zeigten sich etwas verwundert. Am nächsten Tag war es trüb und fing an zuregnen. Später kam dann noch kalter Wind dazu. Da waren sie endgültig beruhigt. Die Normandie steht nicht in dem Ruf, das beste Wetter zu haben. Mir scheint, der normale Franzose nimmt das Gegenteil an. Der Normanne sind es wohl gelassen. Schließlich lebt man in der Nähe des Atlantiks.
Wenn man arbeitet, ist das Wetter auch ziemlich egal. Ich hätte von strahlendem Sonnenschein in der Woche sowieso nichts mitbekommen – und mich wahrscheinlich geärgert.
Es war, da bin ich mir ziemlich sicher, gewiss kein Abschied für immer. Der Projektverlauf wird es zeigen. Ich tippe mal auf ein Wiedersehen am Montag in einer Woche.