Grieben tauchen bei mir immer nur kurz auf, gefühlt manchmal nur für Minuten. Meist, wenn ich von etwas angewidert bin. Vielleicht auch dann, wenn ich mich über etwas ärgere. Seit heute um 19.30 Uhr habe ich eine dicke Griebe und die geht nicht weg.
Da das Essen heute ausgesprochen lecker war und keine der Katzen Dummheiten gemacht hat, lässt sich das nur auf eine einzige Ursache zurückführen: mein Mac Mini. Nachdem ich meiner Begeisterung über einen von mir eingerichteten Mac Mini schon freien Lauf gelassen hatte, war ich natürlich voller Erwartung. Es ist schön, einen Mac auszupacken. Es hat was ganz Eigenes. (Natürlich ist es auch toll einen neuen Dell auszupacken, aber irgendwie anders.)
Ich freute mich wie ein Schneekönig über ein VGA-Kabel, was ich noch liegen hatte, so dass ich den Mini direkt an den Fernseher anschließen konnte. Erinnert sich noch wer? Ob der Mac Mini nun an ist oder aus, spielt für in der Mitte des Lebens stehende Männer keine Rolle, denn sie können das nicht hören. So war das auch, aber das war nicht mein Mac.
Meinen Mac schaltete ich ein und wunderte mich: Der heult aber ganz schön. Was ist denn mit dem los? Na, vielleicht muss er sich erst einmal warm laufen. Moooooment! Warm laufen ist ja nicht Sinn und Zweck eines PCs. Nee, der Mini war einfach zu laut.
Auf dem Bildschirm war der Apfel aufgetaucht und ein kleines Objekt, was aussah wie eine Eieruhr. Das bewegte sich. Fein, dachte ich mir, das geht also. Irgendwann wurde der Bildschirm dunkel. Der Mini machte das typische Apfel-Geräusch (was nichts mit zerplatzender Frucht gemein hat) und zeigte erneut das Apfelsymbol, dann die Eieruhr. Nach einer Weile … das kann man jetzt gut raten, nicht wahr?, wurde der Bildschirm dunkel. Die Musik kam. Der Apfel kam.
Ich ließ das mal laufen während wir zu Abend aßen, für den Fall, dass er zur Besinnung kam. Danach steckte ich ihm einfach mal die Installations-CD in den Rachen und hoffte auf ein Booten vom Datenträger. Windows-Denke. Linux-Denke vielleicht auch ein bisschen. Meinen Mini beeindruckte die Denke aber überhaupt gar nicht, think different war angesagt, und der Denkunterschied verhieß auf Anregung meiner gottgleichen Frau: Einpacken, zurückgeben.
Die Griebe ist jetzt schon zwei Stunden alt – Danke!