Kann man sich schöneren Anlass als einen Umzug in das eigene Haus vorstellen, um einmal richtig auszumisten. So saßen wir am Sonnabend zusammen und bekam zu hören, dass der Kleiderschrank in sich zusammenfallen würde (sicher auch vor Last) und Susann nicht wüsste, wohin mit ihren Sachen. Meine argloser Vorschlag, einfach mal auszumisten wurde nicht gerade eben dankbar angenommen.
»Ich habe doch gerade erst aussortiert.«
»Nun, wenn der Kleiderschrank immer noch voll ist oder schon wieder, dann kann es so doll ja nicht gewesen sein.«
Grimmiger Blick.
»Ich werde bei mir«, so der nächste Versuch meinerseits, »auch ausräumen. Da kann sicher vieles weg. All das, was ich nicht mehr trage, muss ich nicht aufbewahren.«
»Na, guuuut. Ich guck mal, ob ich noch was entsorgen kann.«
Kurze Zeit später standen im Flur sieben, acht Tüten mit Klamotten, die nicht mehr benötigt wurden, und weitere Sachen, die zur Mutti gegeben werden sollten.
»Ist der Schrank denn jetzt leer?«
»Achiewo. Da ist nicht dran zu denken.«
Danach ging ich munter ans Werk und konnte noch einmal drei Tüten an Klamotten herausholen, die ich gar nicht mehr trage. Entweder weil sie zu klein geworden sind, zu labberig oder weil ich mich schon nach dem Kauf über die Farbe geärgert hatte und sie deshalb nie trug. Im Gegensatz dazu sind meine Schränke jetzt richtig leer. Und was ich alles gefunden habe? Als Anhänger von Stofftaschentüchern im Alltag (also nicht in der Hochschnupf-Zeit) hatte ich mich seit geraumer Zeit gewundert, wo denn meine Taschentücher abgeblieben sind. Am Sonnabend habe ich sie gefunden.