Nachdem ich gestern beschrieben habe, warum ich den alten Client ablöste und mit was für kleinen Problemchen (graue Haare habe ich noch nicht gezählt) zu kämpfen hatte, nun meine Eindrücke von der Box und der Software, die dahinter steht. Das sind nämlich zwei paar Schuhe.
Die SB3 (wollen wir sie einmal so liebevoll abkürzen) kann viel mehr. Es ist beispielsweise möglich, sich mit dem Internet zu verbinden und Internet-Radio zu hören, ohne dass der PC und die dazugehörige Software laufen muss. Die Auswahl an Sendern erschlägt einen förmlich und wer nicht fündig wird, der ist selber schuld. Wer auf der Suche nach einem bestimmten Sender ist, das kann allerdings so seine Enttäuschungen erleben. Aber dazu später mehr.
Die Software auf dem Server, ich werde ihn mal hochstapelnerweise so nennen, lief schon, bevor die Box kam. Die Software ist OpenSource und die Entwicklung wird von einer regen Community unterstützt. Was nicht in der Software enthalten ist, wird von Interessierten entwickelt. Bewerten von Tracks ist nicht möglich? Dafür gibt es doch das Plugin Trackstats. Fein, aber wie kann ich jetzt Titel spielen, die von mir mit vier und fünf Sternen bewertet werden? Da gibt es auch ein Plugin mit dem sprechenden Namen Dynamic Playlist. Über die Server-Oberfläche, die in einem Internet-Browser läuft, lässt sich alles bis ins Detail einstellen.
Unterstützt wird Gott und die Welt an Formaten, leider nicht Real Audio. Auf den Webseiten habe ich keine Informationen gefunden, wann dieses Format direkt in das Softwarepaket aufgenommen wird. Natürlich gibt es auch hierfür eine Lösung, die sich Alien BBC nennt. Das funktioniert, auch wenn es nicht ganz so schlicht zu installieren und konfigurieren will. Wie das mit Software aber so ist, läuft es nicht reibungslos. Die BBC ist in anständigem klaren und wunderbarem Ton zu hören, Radio Eins (RBB) allerdings kommt nur stotternd bei mir an. Woran es liegt? Da habe ich keine Plan. Der PC langweilt sich beim Abspielen, das Netzwerk ist nicht ausgelastet und wenn man die Abspielsoftware mit dem Radiosender autark verbinden, kommt der Ton auch nichts ins Trudeln.
Software oder Player haben auch so ihre Macken, die einem, gerade wenn man sie noch nicht kennt, ordentlich ins Schwitzen bringen: So hörten wir vorgestern plötzlich überhaupt nichts mehr. Der Server lief. Mit einem Software-Player (auch eine nette Idee) konnte man sich verbinden und man konnte den SlimServer, wie er heißt, bedienen und Songs abrufen. Nur bei der Squeezebox tat sich nichts. Heißt, man konnte durch die Songs navigieren. Drückte man dann auf Play, rührte er sich nicht und blieb bei 00:00:00 stehen. Das war vielleicht frustrierend… Irgendwann kam ich auf die Idee, das Netzwerk neu zu konfigurieren (was wegen des 128-Bit-Schlüssel eine recht unangenehme Aufgabe ist) und mir auch nicht wirklich einleuchtete, denn schließlich hatte er ja eine Verbindung, aber es half (ohne, dass ich den Schlüssel eingeben musste). Das ist schon toll: Man tut etwas, von dem man eigentlich nicht glaubt, dass es helfen würde und siehe da, es wirkt.
Wenn das jetzt irgendwie negativ klang, muss ich dem entgegnen: Nein, ganz und gar nicht. Ich bin immer noch begeistert, würde es auch mit den Erfahrungen jederzeit wieder kaufen. Es gibt ganz dicke Pluspunkte: Eine einmalig gute Bedienbarkeit. Wahnsinn, und das Wort verwende ich nicht oft, ist auch die Flexibilität, die man mit diesem Gerät hat. Es sieht totschick aus. Und macht wahnsinnig viel Spaß.
Meine Frau scheint es auch zu mögen, auch wenn sie am Anfang ein wenig fremdelte. Deshalb hier zwei Links, die weiterführend sind: Das Gerät anschauen und die Software herunterladen kann man unter www.slimdevices.com (unbedingt die deutsche Sektion im Forum betrachten). Hilfreiche Plugins gibt es von Michael Herger, der auch im erwähnten Forum sehr aktiv ist.
Ein Wort zum Preis, der manchen, hätte ich ihn vorher erwähnt, das Weiterlesen vermiest hätte: ab 250 Euro für die LAN-Variante, ab 300 Euro für die WLAN-Variante. Die Preise werden natürlich fallen…