Hier ist es wie überall: Das Frühstück ist manchmal inklusive und manchmal nicht. In unserem ersten Hotel, den Comfort Suites, was es inklusive. Jetzt müssen wir dafür immer bezahlen. Andererseits: Gut zu wissen, dass man, wenn man es nicht nimmt, kein Geld aus dem Fenster geworfen hat.
In Atlanta gab es im 1. Flur eine Ecke, in die man sich morgens zurückziehen konnte, um sich einen Kaffee oder Saft zu ziehen. Nachdem wir herausbekommen hatten, dass man die Bagels auch aufbacken konnte, waren diese sogar essbar. Vorher hatten sie den Charme eines misslungenen Hefekloßes. Dazu Marmelade und etwas Butter. Der Kaffee, den ich nicht trinke, da ich (fast) nie Kaffee trinke, soll von genießbarer Qualität sein, auch wenn die Stärke nach den Bekundungen Susanns zu wünschen ließe. In den Comfort Suites hatte das Frühstück einen besonderen Charme, da man uns mit Plastikbesteck und Papptellern beglückte.
In Charleston, wo wir in einem Holliday Inn unterkamen, war das Frühstück schon von ganz anderer Qualität. Ein Regiment von Bedienung wachte über die Tische der Gäste und kam man in das Restaurant, war die erste Frage, was man denn gerne hätte, was man immer mit der Gegenfrage des Preises beantworten sollte. Wir hatten das kalte Buffet und das bestand aus Obstsalat, Muffins, Joghurt und Cornflakes. Wer bei kalten Buffet an Lachs, Schinken und Käse denkt, der hat falsch gedacht. Immerhin war in dem Menu ein Glas Orangensaft enthalten und der Kaffee und die heiße Schokolade inklusive.
Saft gab es hier auf Jekyll Island keinen. Wir haben das komplette Menü genommen, in dem allerdings keine Muffins enthalten waren. Dafür Rühreier (kalt), gebratener Schinken und viele andere Sachen, die mich vom Ansehen her schon nicht begeistert haben, die ich aber in den Comfort Suites auch schon sah (und auch da die Finger von ließ). Da es Kaffee normalerweise umsonst in der Lobby gibt, werden wir uns das Frühstück heute mal sparen und gleich auf die Entdeckungstour machen. Von früher weiß ich, dass es auch Restaurants gibt, die Frühstück anbieten, und die waren meist für das gleiche Geld um einiges besser.
An was ich mich überhaupt nicht mehr erinnert habe, war die Tatsache, dass hier das Wasser immer gechlort daherkommt. Sei es aus dem Wasserhahn, den ich zu Hause zu trinken ganz gern anzapfe, sei es in den Karaffen von Wassern, mit dem die Kellner hier durch die Restaurants marschieren, sei es nur Brunnenwasser, welches der Zierde gilt. Hält man seine Nase dran, hat sich gleich das Chlor in den Riechorganen festgesetzt. Ich habe ein paarmal versucht, davon einen Schluck zu nehmen, es aber nicht geschafft, ein Glas auszutrinken. Die Einheimischen haben diese Vorbehalte nicht. Andererseits ist es wohl eine Frage der Gewöhnung.
Was mir auch nicht so bewusst war, ist die fantastische Wirkung von Eiswürfeln. Dass diese ein Getränk kühlen, ist schon klar. Aber mit welchem Affenzahn sie es machen, war mir nicht bekannt. Kaum wirft man ein paar ins Wasser, schon ist das vorher Getränk kalt. Fantastische Sache mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass natürlich auch gechlortes Wasser für die Eiswürfel benutzt wird. Das kann zu eingeschränktem Getränkegenuss führen, wenn man nicht fix genug seine Cola austrinkt.
Überhaupt Cola: gestern habe ich mich zu einer Verkostung hinreißen lassen, und dabei festgestellt, das Diät-Cola von Pepsi dem eigentlichen Pepsi-Geschmack sehr ähnlich kommt. Das kann man von Coca-Cola nicht sagen.
Den gestrigen Tag haben wir etwas ruhiger angehen lassen. Heißt, wir sind nicht um halb sieben aufgestanden, haben uns den Vormittag mit ruhiger Betrachtung der Insel und einer Partie Mini-Golf verbracht, sind am Nachmittag am Strand spazieren gegangen und haben nach einem kleinen Abendessen die Dunkelheit auf dem Balkon verbracht.
Heute geht es von Jekyll Island in Richtung Süden nach Orlando.