Gestern war noch strahlender Sonnenschein in Charleston gewesen, heute sind einige Wolken zu sehen. Es lässt sich nur mit Klimaanlage ertragen.. Nach einer Zick-Zack-Fahrt durch South Carolina sind wir gegen vier Uhr in der nicht gerade kleinen Stadt am Meer angekommen.
Zwischendrin hatten wir das Vergnügen Orangeburg kennenzulernen. Und das kam so: Auf unserem Zettel stand, man möge bitte nach Links von der 178 auf die 301 abbiegen. Wir glaubten, das getan zu haben, denn irgendwann sind wir nach links abgebogen und es stand dran, man wäre noch auf der 178, was sich aber irgendwann schlagartig änderte. Nur dann kam eine Kreuzung, auf der man in drei Richtungen in Richtung 301 fahren konnte. Aus irgendwelchen schleierhaften Gründen sind die Städte auf grünen Schildern untergebracht, auf der die Schrift so klein ist, dass man direkt vorfahren muss, um zu erkennen, in welche Richtung man fahren muss. Auf einer Kreuzung mit vier Spuren kann das schon für ordentlich Verwirrung sorgen, weil ein Wechsel von ganz rechts nach ganz links selten gut zu bewerkstelligen ist.
Orangeburg hatte sehr schöne Gartenanlagen, die wir sicher bewundert hätten, wenn wir nicht im Stress gewesen wären. Ein weiteres Highlight: Wir haben unseren ersten Waschbären gesehen, der gemütlich die Straße entlang trottete. Für Norddeutsche ist das schon was besonderes, und wir wissen, dass man Waschbären auch in Hessen beobachten kann.
Nach Orangeburg sind wir überhaupt nicht mehr nach Plan gefahren. Der ausgedruckte Plan gab nichts mehr her, und der vom Reisebüro übergebene Atlas war sehr grobmaschig und so sahen wir Ausfahrten auf der Strecke, die wichtig waren, die im Atlas nicht verzeichnet waren. Die Strecke nach Savannah wird wohl einfacher werden, denn die ist hier in Charleston schon großzügig ausgeschildert.
Die Stadt hat sehr schöne Villen und man kann sehr gut durch sie lustwandeln. Abends wirkt hier nichts tot, sondern die Plätze sind belebt. Leute gehen durch die Straßen, machen Stops in Restaurants, Bars und Eisläden. Alles ist nett beleuchtet.
Wir hatten uns in einem Restaurant, in dem Bier selbst gebraut wird, niedergelassen und die Worte unseres Freundes beherzigt, der sagte, man erkenne eine Touristen daran, dass er einen Burger mit Messer und Gabel esse. Es ist eine Herausforderung, die Bestandteile, die einem auf dem Teller gebracht werden, auf dem Burger unterzubringen. Der Mund des Menschen hat aber eine erstaunliche Dehnungsweite. Die Burger, die man hier in den Restaurants bekommt, haben mit denen bei McDonalds und Co. überhaupts nichts zu tun.