Ein richtiger Urlaub war es nicht, kann man auch nicht von reden, wenn es nur ein Tag war, den man zwischen zwei Dienstreisen frei hat. Uns führte der Weg von Dresden nach Cottbus. Dieses über Weißwasser. Der Blick auf die Karte lohnt sich, um zu sehen, dass wir uns an der südöstlichen Grenze bewegt haben.
Da gab es Straßen; und was für welche! Aber egal, einige Feststellungen lassen sich treffen: Dresden ist eine Reise wert, ich mag die Stadt wirklich, obwohl ich als Preuße mit allerlei Vorurteilen belastet war. Bautzen lohnt ebenfalls einen Abstecher. Ehrlich! »Cottbus!« rief meine Geliebte aus, gepackt von Entsetzen, was mit ihrem Urlaub geschehe. Aber uns widerfuhr großes Glück: der Mittwoch machte wettermäßig mit und der Donnerstag war der Rückreisetag für die Dienstreise. Denn ehrlich: ein Tag in Cottbus genügt. Zumindest im Winter und soweit ich es einschätzen kann.
Aber die Fahrt nach Cottbus war einmalig. Zum ersten mal durften wir »Schwarze Pumpe« begucken. Ich durfte nicht näher heranfahren, obwohl es mich wirklich interessiert hätte. Dafür beguckten wir ein paar Kilometer weiter einen Braunkohleabbau. Schon beeindruckend.
Von dort aus ging es weiter nach Cottbus. Unterwegs sah ich ein kleines Schildchen mit dem Hinweis »Strittmatters Laden«. Das interessierte mich dann doch, schließlich sagte mir das als alter Ossi schon was. Da ich mit meiner Frau eine Mischehe führe, konnte ich nicht erwarten, dass ihr der Name ebenfalls etwas sagt. Ihre Versuche, zu erraten, was sich hinter diesem Laden verbirgt, beschäftigte uns zwei Runden, denn in der ersten verfehlten wir den Laden. Erwin Strittmacher ist ein ostdeutscher Schriftsteller, der eine Roman-Trilogie geschrieben hatte, die sich um den Laden seiner Eltern drehte. In dem kleinen Örtchen, an dessen Name ich mich nicht mehr erinnern könnte, ohne nachzuschauen, haben wir den Laden glattweg verfehlt (für Besucher: er liegt gegenüber Willis Gasthof auf der rechten Seite [tja, oder umgekehrt]). Der Laden ist ganz originall eingerichtet und beinhaltet ein kleines Museum. Wenn man Glück hat, so wie wir, dann bekommt man eine erstklassige Führung oder, besser gesagt, eine erstklassige Einführung in das Leben Erwin Strittmatters. Wer sich für weitere Informationen interessiert, der möge mal beim http://www.strittmatter.de (Update: http://www.strittmatter-verein.de) nachschauen. Der zufällige Treffer hat Lust gemacht, die Laden-Trilogie zu lesen.
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